Die alte Stadt liegt mauerschwer
auf ihrer lang erstickten Erde.
Darüber heiligt hoch und hehr
der Kirchentürme Trotzgebärde
die Dunkelheit der engen Gassen,
die sie umfangen wie ein Hort,
aus dem der Wohner Weh und Hassen
zu flüstern scheint. Ihr wundes Wort
weht von den Dächern in die Nächte.
Die Sterne fliehn und werfen stumm
verlornen Glanz in klamme Schächte,
doch deren Schatten bringt ihn um.
Die Häuser stehn wie Gräbersteine
in Reih und Glied. Ein dürres Licht
nimmt ihnen nicht das Ungemeine,
wo es aus schmalen Fenstern bricht.
Die alte Stadt steht nicht mehr auf,
wenn sie ein Morgen übersteigt.
Verschlossen wehrt der Tage Lauf,
was auch in ihren Nächten schweigt.