Autor Thema: O Stern  (Gelesen 1547 mal)

Martin R.

  • Gast
O Stern
« am: Juli 26, 2012, 05:04:14 »
O Stern
Nachtträumerei

Gut’ Nacht, mein liebster Freund,
wie warst du selig in der Nacht –
O Stern, da oben an dem Himmelsdome,
du hast für mich gewacht.

Es hat der Himmel gern für mich gemacht.
Neue Pforten öffnen, alte Türn verschließen –
der Lebenssaft von Galaxienstaub
ließ in mir den Nektar fließen.

Mein Herz wollt wie Blumen sprießen.
Doch im Frost – ja, da bleiben alle Geister stecken –
im kalten Winter, zu vereistem Lande,
konnt ich mich nicht mehr recken.

Über düstern, großen Hecken
schien mir dann das heil‘ge Licht –
war es Venus mit dem Liebespfeil
oder Neptuns schwerstes Sturmgericht?

Im Orkus sind die Leiden Pflicht.
Im Äther tanzen die Engel in der Schar. –
Drum nahm mich der Stern mit auf eine Reise,
auf der ich neu geboren war.

Martin Römer
18.05. - 26.07.2012
« Letzte Änderung: Juli 29, 2012, 09:34:23 von Martin R. »

Erman

Re:O Stern
« Antwort #1 am: Juli 28, 2012, 12:11:02 »
Lieber Martin,

was für ein schönes Gedicht!
Ich traue mich eigentlich gar nicht etwas über dein Gedicht zu sagen, es ist zu still und fein und ich habe das Gefühl ich zerschneide mit meinem Kommentar den Raum für Dein Gedicht.
Eigentlich möchte ich gar nichts sagen, weil es nur platt klingt.

Gern gelesen

Lieben Gruß
Erman
Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman

Martin R.

  • Gast
Re:O Stern
« Antwort #2 am: Juli 28, 2012, 12:46:11 »
Herzlichen Dank, lieber Erman, für deine Kritik.
Normalerweise schreibe ich ein wenig rationaler, doch hier stand mir der Traum im Vordergrund, ich beschränkte mich auf meinen Lieblingsstern: nämlich den der Poesie  :).

Mit lieben Gruß
Martin

Erman

Re:O Stern
« Antwort #3 am: Juli 28, 2012, 20:16:30 »
Lieber Martin,

mein ''Eigentlich möchte ich gar nichts sagen, weil es nur platt klingt''
bezog sich auf meine Zeilen. Nicht, dass das jetzt falsch rüberkommt.

Ich wollte Dir nur gerne schreiben, dass mich Dein Gedicht sehr beeindruckt hat!. ich fand aber meine Worte sehr platt die ich noch im Kommentar schreiben wollte.
Deine Bilder sprechen sehr an, denn Du hast eine starke und sehr tief sehende Art zu erzählen, die mir sehr gefällt.


Lieben Gruß
Erman
Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman

Martin R.

  • Gast
Re:O Stern
« Antwort #4 am: Juli 29, 2012, 04:00:23 »
Lieber Erman,

das habe ich auch so verstanden :)
Dein Lob freut mich.

Lieben Morgengruß
Martin

cyparis

Re:O Stern
« Antwort #5 am: Juli 29, 2012, 09:22:24 »
Lieber Martin,


der erste Vers in der zweiten Zeile ist mir rätselhaft.
Und recken wäre korrekt.

Ansonsten:
ich mag solch blumige Gedichte sehr. Mag sein, weil sie mir selbst nicht gelingen.
Man kann in astrische Träume sinken bei Deinem Gedicht; ich sinke.

Ganz lieben Gruß
von
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Martin R.

  • Gast
Re:O Stern
« Antwort #6 am: Juli 29, 2012, 09:34:03 »
Liebe cyparis,

"recken" habe ich geändert. Zum fünften Vers: er soll in die Richtung "Der Himmel öffnete seine Wolken, um mir eben diesen Stern zu zeigen" gehen.

Mit lieben Gruß
Martin