Ich steh mit dir so gern auf jener Brücke
und schau dem Wasser nach, wohin es fließt,
seh der Libellen Schwirren und den Tanz der Mücke,
riech den bemoosten Stein, und manchmal pflücke
ich mir ein Blatt vom Baum. Der Bach ergießt
sich endlos weiter, ohne zu versiegen:
Schon treibt das Blatt auf ihm, er spült es fort!
Da wird die Sehnsucht zur Libelle und lernt fliegen -
was einst Verdruss war, kann dich nicht besiegen,
wird weggetragen, leicht und ohne Wort.
Und so befreit der Bach von manchem Dunkel,
das unsern Tag mit Schatten angefüllt!
Er hellt es auf, versprüht sein Lichtgefunkel,
singt uns ein Lied: Das Wellentanzgemunkel,
das allen Kummer birgt und zart umhüllt.
Wenn ich mit dir gemeinsam wiederkehre
von dem Spaziergang, der uns Weite war,
dann lächeln wir und wissen nichts von Schwere.
Die Stille sei es, die uns Weisheit lehre:
Sie trägt das Herz und macht Gedanken klar.