Frischer atmet nach dem Maienregen
die Natur im blankgewaschnen Kleide.
Zärtlich duftet der Jasmin. Auf Wegen
nah dem Bache rauscht die Silberweide,
raunt ihr Liebesflüstern inniglich!
Freier als zuvor ertönen Vogelkehlen.
Grüßt von ferne nicht ein Glockenklang?
Oh, wie war mir angst und bang,
wir könnten uns verfehlen!
Abendhimmel schweigt und rötet sich.
Feiner werden nun die schwachen Sinne.
In die späten Stunden meines Tages
fällt die Zeit für Zärtlichkeit und Minne.
Liebster, komm und zeige Mut, ja, sag es:
Ach, wie lieb ich dich!