Silberweiden, seltsam windgebogen,
winken übern See, der seine Wogen
kräuselnd über Kiesel streichen lässt.
Drüben grüßt ein Dorf. Die Sinne lauschen
fernem Menschentreiben. Weidenrauschen
malt den Klang, dem du dich überlässt.
Stille, dem Entferntsein abgerungen,
hast du selber dir nun ausbedungen,
Schweigen: Die Gedanken werden klar.
Ruhe soll mit Gleichmut nun belohnen,
wenn am Grunde aller Emotionen
dir Erkenntnis ausreift. Offenbar
zeigt Vergangenes in allem Spuren:
Lust und Qual, Ekstase und Torturen
formten dich, genau wie diesen See.
Rieb das Leben nicht an deinen Rändern?
Was es schuf, das bleibt, ist nicht zu ändern:
Füge dich in Weisheit, Wahn und Weh!
Silberweiden, seltsam windgebogen,
winken übern See, der seine Wogen
kräuselnd über Kiesel streichen lässt.
Deine Schritte zeigen Erdenschwere,
und du folgst dem Weg ins Ungefähre,
trinkst der Tagesneige letzten Rest.