Zahnarztphantasien (in der Schräglage)

[a.c.larin]

Mein lieber Doktor Wohlgetan,
was finden Sie in meinem Zahn,
dass sie sich gar so tief versenken
ja beinah noch den Arm verrenken,
wenn sie mir Bohrer aller Längen
bis weit ins Unterkiefer zwängen?

Hier gibt’s doch keine Kronjuwelen,
auch Erdöl dürfte ziemlich fehlen-
Sie schürfen wohl nach seltnen Erzen?
Das könnt ich grade noch verschmerzen –
doch nervt mich halt das Bohrgeräusch!
Das schädigt, wenn ich mich nicht täusch,

mich direkt hinterm Trommelfell!
Und außerdem: Das Licht – so grell!–
Ee blendet mich! (Ich muss das sagen).
Im Dunkeln wärs ein Wohlbehagen
allein auf Ihrem Stuhl zu liegen –
die Seele finge an zu fliegen!

So aber, lieber Onkel Doktor,
werd ich von mal zu Mal verbockter.
Die Angst ist mir allgegenwärtig –
ja sind Sie immer noch nicht fertig?
Ich drohe beinah zu erblinden!
Verdammt! Sie werden niemals finden

den Weg zum Mittelpunkt der Erde
durch mein Gesicht! Und deshalb werde
ich den Besuch abrupt beenden,
mich rasch entwinden Ihren Händen.
Sie haben keinerlei Benimm!
Ach, fertig?   Nö – war nicht so schlimm….

[Guenter Mehlhorn]

Das war der Doktor Eisenbart.
Die Zähne, die bei dir behaart,
zu richten, war ihm eine Qual.
Du fühltest dich, mit einem Mal,
wie eine Squaw am Marterpfahl.

Noch heute willst Du ihn ermorden,
weil aus der Marter nichts geworden.
Die Lage war nicht schräg genug,
für einen Ehebruch Betrug.

Weiter versuchen. Püschater mit Couch sind auch dankbare Opfer.

LG. Günter.


L.G.Günter.