Autor Thema: Gedicht für einen im Wachkoma liegenden Freund  (Gelesen 1802 mal)

Ingo Baumgartner

Gedicht für einen im Wachkoma liegenden Freund
« am: Februar 10, 2012, 07:54:22 »


Schlimmes Geschehen, rasantes Verfallen,
Reise ins Reich eines anderen Seins.
Panzerverschanzung, die Fragen verhallen,
schwindende Hülle gesunden Gebeins.

Ganz scheint die Brücke zum Leben gebrochen,
nie mehr zu richten der klaffende Steg.
Heute jedoch hat dein Blick mich gestochen,
sagt mir, Gedanken bezwingen den Weg.

Alberne Sprüche, ein merkliches Lachen,
Freund, du verstehst sie, begreifst ihren Sinn.
Lass diesen Anfang nicht wieder verflachen,
fühl ihn auch selbst, deinen neuen Beginn.

cyparis

Re:Gedicht für einen im Wachkoma liegenden Freund
« Antwort #1 am: Februar 10, 2012, 12:55:34 »
Darauf kann ich keinen Kommentar schreiben.
Es tut zu weh.
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Ingo Baumgartner

Re:Gedicht für einen im Wachkoma liegenden Freund
« Antwort #2 am: Februar 10, 2012, 13:08:34 »
Hallo cyparis! Ich war gestern fast fröhlich gestimmt, als meine Geschichterl und Witzchen sogar leichtes Kopfnicken und jedenfalls sichtbare Erheiterung des Freundes hervorriefen. Man glaubte, er bekäme nichts mit. Wie ich das sehe, ist er geradzu begierig auf "Neuigkeiten". Ja, aber du hast Recht. Traurig ist das alles dennoch sehr. LG Ingo

cyparis

Re:Gedicht für einen im Wachkoma liegenden Freund
« Antwort #3 am: Februar 10, 2012, 22:00:24 »
Wachkoma ist was ganz Schlimmes.
Das habe ich nicht nur in der Ausbildung (Altenpflege) sondern auch in der Praxis (Altenheim) mitbekommen.
Das Schlimmste ist die Vrrnachlässigung  von Seiten des "Personals".
Aber macht man engagiert den Mund auf, wird man ebenso repressiert.

LG!
Ich freue mich, daß Du bist, wie du bist!

cyparis
Der Schönheit treu ergeben
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