Autor Thema: Herbstimpression  (Gelesen 1308 mal)

cyparis

Herbstimpression
« am: September 28, 2011, 12:44:52 »


    So will der Herbst mich grüßen:
    Mit reifer Frucht, mit letzten Grannen.
    Farben legt er mir zu Füßen,
    mit Düften weiß er mich zu bannen.
    Er schleicht sich nebeltragend ein
    in meine abendlichen Sinne
    und wird im frühen Dämmerschein
    zu einem dunklen Ruf: "Gerinne!".
    Ich werd zur Traube, Haselnuß,
    ich werfe ab das Sommerkleid.

    Ich zieh, wie sich's gebührt, den Schluß:
    Ein End all Sommersfreud.
    Es wartet noch ein härnes Hemd. Bereit.

Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Guenter Mehlhorn

Re:Herbstimpression
« Antwort #1 am: September 29, 2011, 17:51:40 »
Der arme Herbst leckt sich die Wunden,
von Federkielen arg geschunden.
Denn an ihm kripseln muss auch Günter.
Danach dann gleich am armen Winter.

L.G.Günter.
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

cyparis

Re:Herbstimpression
« Antwort #2 am: September 30, 2011, 08:19:13 »
Jaja - da wird man direkt  melancholisch.

Hab Dank, Du treuer Leser!


cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: Herbstimpression
« Antwort #3 am: April 23, 2020, 12:05:29 »
Hallo Forum!

Manche mögen es als ein Sakrileg ansehen, nach dem Ableben eines Autors Änderungen vorzuschlagen (wozu auch ...), indes ich denke, dieses schöne Werk hat minimale Begradigungen des Metrums verdient, um noch runder und lyrischer wirken zu können. Daher:


    So will der späte Herbst mich grüßen:
    Mit reifer Frucht, mit letzten Grannen.
    Und Farben legt er mir zu Füßen,
    mit Düften weiß er mich zu bannen.
    Er schleicht sich nebeltragend ein
    in meine abendlichen Sinne
    und wird im frühen Dämmerschein
    zu einem dunklen Ruf: "Gerinne!".
    Ich werd zur Traube, Haselnuß,
    ich werfe ab das Sommerkleid.
    Ich zieh, wie sich's gebührt, den Schluß:
    Ein Ende aller Sommerfreud.
    Es wartet noch ein härnes Hemd.
    Ich bin bereit.


Es war mir eine Ehre.

Ruhe sanft! eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Herbstimpression
« Antwort #4 am: April 24, 2020, 15:43:24 »
Lieber Erich,

gute Werke eines Menschen zu vervollkommnen, bedeutet, den rechten Gebrauch von ihnen zu machen. Schön, wenn es wie hier gelingt.

LG g



 

 

Erich Kykal

Re: Herbstimpression
« Antwort #5 am: April 27, 2020, 13:22:06 »
Danke, Gum!

Ich hoffe, auch die anderen sehen das so entspannt. Ich konnte einfach nicht anders - wenn ich so ein Werk lese und weiß, dass ich ihm "helfen" kann, sein volles Potential zu erreichen, das ist, als sähe ein Heiler einen Patienten, dem er helfen kann: Er kann nicht anders als es zu tun!
Schöne Sprache hat es verdient, zu glänzen! Ich poliere nur gern die Rostfleckchen aus ...

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.