An den steilen Berghang schmiegt sich,
kaum gedeckt, das alte Haus.
Seiner Jahre ungeachtet
fliegen Schwalben ein und aus.
Unterm Dach verborgne Nester
hauchen ihm noch Leben ein.
Doch, wer es genau betrachtet,
sieht: So mancher Balken biegt sich
und der Nachtfrost nagt schon fester
hier am Putz und da am Stein.
Blind gewordne, dunkle Fenster
raunen still Melancholie:
Träume, die wie Glas zerbrachen,
Unrecht, das zum Himmel schrie.
Wer hat hier den Halt verloren
und trieb fort im Strom der Zeit?
Worte, die das Herz zerstachen,
spuken weiter wie Gespenster,
unhörbar für Menschenohren –
doch es lauscht die Ewigkeit!
An den steilen Berghang neigt sich,
hingeduckt, das alte Haus.
Harrt es seiner letzten Stunde?
Menschen mögen wohl vergessen,
doch, am Himmelsmaß gemessen,
geht kein Grashalm je zugrunde
und es schließt sich manche Wunde.
Alter Frevel, er verschweigt sich,
doch das Leben, kraftvoll, zeigt sich :
Schwalben fliegen ein und aus.