Morgen Erich,
Erstmal vorneweg: Dieses Gedicht ist
wundervoll - aber über die erste Zeile stolpere ich auch, und zwar selbst nach mehrmaligem Lesen.
So poetisch du es auch gemeint haben magst - irgendwie ist die Formuleriung zu verschraubt. Man kann auch zu viel wollen von einem einzigen Satz!
So erschiene es mir logisch:
es glänzt im überreiften Siruplicht des trägen Tages--- ( dann passt aber der Reim nicht.)
Überhaupt komme ich erst jetzt , nach dem dritten oder vierten Male Lesen drauf, dass es eigentlich ums KRONENLAUB geht - und nicht um den
wie auch immer glänzenden , überreiften Tag - daher schlage ich (zwecks Erleichterung beim Lesen ) vor:
Es glänzt der Bäume Kronenlaub im trägen Siruplicht
des überreiften Tages aus dem Schattenwogen (immer hübsch eins nach dem anderen erzählen)
Bei deiner Formulierung werde ich nämlich nie den Verdacht los, es müsse eigentlich
es glänzt in überreiftem Tages trägem Licht heißen ( da sich das "in" doch sowohl auf überreift als auch auf träge bezieht, daher sollte dann wohl beides im Dativ stehen - oder ein zweites "in" muss her )
So ginge es vielleicht auch:
Es glänzt im überreiften Tag das Siruplicht
durchs Kronenlaub der Bäume aus dem Schattenwogen
Das ist dann wieder eine andere Variante , die sich mehr auf das Siruplicht konzentriert, weniger auf die Bäume.
Dass der Geist erst nachts erwacht , um "sein Leben zu ändern", kenne ich ! Überhaupt an heißen Sommertagen!
Jetzt weiß ich wenigstens, warum ich dann tagsüber immer so faul bin : Das kommt von dem Siruplicht.
Sehr gerne gelesen,
larin