Autor Thema: Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte  (Gelesen 29100 mal)

Guenter Mehlhorn

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #15 am: November 22, 2010, 01:04:07 »
Guten Morgen Petra.

Danke für das Gedicht.
Kannte ich ja noch nicht.
Trotz Poesie, so wie er ist,
bleibt er auch hierbei Realist.

Gute nacht.

Günter.
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

Seeräuber-Jenny

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #16 am: November 22, 2010, 11:41:19 »
Liebe Dichterfreunde,

ich musste das Gedicht von Bertolt Brecht leider wieder rausnehmen und außerdem folgende Autoren löschen: Erich Fried, Jan Wagner, Nelly Sachs und Pablo Neruda. Denn Löwenzahn hat mich zu Recht daran erinnert, dass die Werke dieser Dichter noch nicht ohne Genehmigung veröffentlicht werden dürfen. Erst wenn ein Dichter schon 70 Jahre tot ist, ist sein Werk nach dem deutschen Urheberrecht "gemeinfrei".

Ich bitte um Verständnis, lieber Cebrail, dass Nelly Sachs und Pablo Neruda nun nicht mehr hier zu lesen sind. Aber wem die Gedichte, die du vorgestellt hast, gefallen haben, der kann ja mal googeln oder sich am besten einen Gedichtband dieser Autoren kaufen oder zu Weihnachten wünschen. Kann ich sehr empfehlen. Ich habe zu Hause einen dicken Wälzer mit Nerudas Gedichten und lese häufig darin.

Lieber Günter, aus den genannten Gründen kann in diesem Faden auch nicht ein weiterer Lieblingsdichter von dir vorgestellt werden, nämlich Heinz Erhardt. Anders verhält es sich mit den Werken des großen Günter Mehlhorn. Dieser gab uns freundlicherweise seine Lyrik zur Veröffentlichung frei.

Liebe Grüße
Seeräuber-Jenny
« Letzte Änderung: November 22, 2010, 14:03:46 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Guenter Mehlhorn

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #17 am: November 22, 2010, 16:41:46 »
Hallo Petra.

Das ist mir nicht bekannt. Bisher habe ich angenommen,
dass man alles veröffentlicheen kann, mit dem Quellennachweis!?
Wo kann man denn sowas nachlesen?
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
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Seeräuber-Jenny

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #18 am: November 22, 2010, 17:20:14 »
Hallo Günter,

das steht im Urheberrechtsgesetz und auch hier auf der letzten Seite:
http://blog.zeit.de/schueler/files/2010/09/6.1-Urheberrecht_u_neue_Medien.pdf

Lieben Gruß
Petra
« Letzte Änderung: November 22, 2010, 17:37:08 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
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Carl Schurz

cebrail

  • Gast
Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #19 am: November 22, 2010, 21:43:30 »
Hallo Jenny,
eigentlich schade, dass der Dichter für das Volk nicht vom Volk gelesen werden kann. ;-)
Ich habe auch einen Gedichtband von Neruda und er weist schon starke Gebrauchsspuren auf.
Liebe Grüße
Cebrail

cyparis

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #20 am: November 22, 2010, 22:20:28 »
So ist es halt in Rechtes Wesen:
Jedenmann darf man heut lesen.
Zitieren jedoch dann noch nicht,
wenn Tod ihn 70 Jahr nicht sticht.



Es hat sich aber sehr gewandelt.
Wilhelm Busch "durfte" nach 50 Jahren.


Dahinter steckt - was sonst? - die Tanti  Ehme!



Sonderbar?
Nee  -  b a r !


Na, ran an den über ziebzigjährigen "Speck" .
Da gibt es auch gute Seiten!


cyparis

Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Seeräuber-Jenny

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #21 am: November 23, 2010, 13:29:30 »
Lieber Cebrail,

der Dichter fürs Volk hat sich diese Gesetze leider nicht ausgedacht. Sie wären sicher nicht in seinem Sinne, zumal der Urheber selbst gar nichts davon hat.

Aber gut, dass der großartige und engagierte Lyriker Pablo Neruda durch deine Präsentation hier ein bisschen bekannter geworden ist. Sowohl seine politischen Gedichte als auch die Liebesgedichte sind sehr lesenswert. Sein Zyklus "Canto general" (Der große Gesang) über die wechselvolle Geschichte des amerikanischen Kontinents erregte großes Aufsehen und wurde von Mikis Theodorakis vertont.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Guenter Mehlhorn

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #22 am: November 23, 2010, 15:11:22 »
Hallo Petra.

Da muss man wohl noch tiefer graben.

Aus dem hier:

Sie beschränken das Recht des Urhebers,
zu kontrollieren, wie sein Werk genutzt werden darf.
So muss er es beispielsweise dulden, dass Teile seiner
Werke im Unterricht genutzt oder für private,
nichtgewerbliche Zwecke kopiert werden.


kann man viel ableiten.

Wie gesagt, ich bin der Meinung,
dass man für private Zwecke alles kopieren darf.

Für nicht gewerbliche Verwendungen genügt der Quellennachweis.

Der oft benutzte copyright Hnweis ist z.B. im Forum überflüssig,
weil hier alles dadurch geschützt ist.

Kann aber auch anders sein.

Mir ejal. Mir könnta mit Hinweis kopiern!

L.G. Lünta.
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
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Seeräuber-Jenny

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #23 am: November 23, 2010, 15:26:11 »
Lieber Günter,

Zitat
Für nicht gewerbliche Verwendungen genügt der Quellennachweis.

Ja, aber nur, wenn der Urheber bzw. der Rechteinhaber zugestimmt hat.

Ich hatte schon mal einen unerfreulichen Briefwechsel mit einem Schauspieler, weil ich auf meinem Blog ein Gedicht von Ringelnatz veröffentlicht hatte. Jener Schauspieler behauptete, die Familien von Ringelnatz und anderen Dichtern, die auf meinem Blog zu lesen sind, hätten ihm die Rechte übertragen, und drohte mir mit Schadenersatzklagen. Ich konnte ihn schließlich widerlegen, weil die Autoren alle schon über 70 (damals waren es, glaube ich, noch 60 Jahre) tot waren.

Wie ich von Forenbetreibern erfuhr, gibt es zahlreiche Winkeladvokaten, die das Netz auf Urheberrechtsverletzungen durchsuchen und im Auftrag ihrer Mandanten Schadenersatzforderungen geltend machen. dotcom z. B. hat dies schon mal zu spüren bekommen und musste ziemlich viel bezahlen.

Was mir noch unklar ist: Ich bin auch schon auf Texte von Autoren gestoßen, die eigentlich gemeinfrei sein müssten, aber es anscheinend noch nicht sind, weil deren Erben immer noch die Rechte besitzen.

Lieben Gruß
Petra
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
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Carl Schurz

Seeräuber-Jenny

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #24 am: November 24, 2010, 20:43:32 »


Friedrich Schiller

Die Worte des Glaubens

Drei Worte nenn' ich euch, inhaltsschwer,
    Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
    Das Herz nur giebt davon Kunde,
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht an die drei Worte glaubt.

Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
    Und würd' er in Ketten geboren;
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrei,
    Nicht den Missbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sclaven, wenn er die Kette bricht,
Vor dem freien Menschen erzittert nicht.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
    Der Mensch kann sie üben im Leben;
Und sollt' er auch straucheln überall,
    Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Beständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
    Wie auch der menschliche wanke;
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
    Lebendig der höchste Gedanke;
Und ob Alles im ewigen Wechsel kreist,
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Die drei Worte behaltet euch, inhaltsschwer,
    Sie pflanzet von Munde zu Munde;
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
    Euer Inneres giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang' er noch an die drei Worte glaubt.

(Gedankengedichte, vierter Teil)
« Letzte Änderung: November 27, 2010, 02:34:59 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
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Carl Schurz

cebrail

  • Gast
Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #25 am: November 24, 2010, 22:01:10 »
Hallo, ich mal wieder.
Nachdem die Gedichte von Nelly Sachs und Pablo Neruda aus urheberrechtlichen Gründen
nicht hier stehen dürfen, habe ich noch ein paar Zeilen die mir sehr am Herzen liegen.
Es ist das Gedicht „Willkommen und Abschied von Johann Wolfgang Goethe.
Dieses Gedicht ist in zwei verschiedenen Versionen überliefert.
Ich stelle hier die erste Version aus dem Jahre 1771 ein, weil es für mich die ehrlichere ist.
Man sagt das Goethe die Zeilen schrieb als er sich in Friderike Brion verliebte.
Besonders gefällt mir die dritte Strophe.
Lieben Gruß
Cebrail




Johann Wolfgang Goethe


"Willkommen und Abschied"





Frühe Fassung (1771)


Es schlug mein Herz, Geschwind, zu Pferde!
Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht;
Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
Wie ein getürmter Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah schläfrig aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch tausendfacher war mein Mut:
Mein Geist war ein verzehrend Feuer,
Mein ganzes Herz zerfloss in Glut.

Ich sah dich, und die milde Freude
Floß aus dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Lag auf dem lieblichen Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich, ihr Götter!
Ich hofft es, ich verdient es nicht!

Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe!
Aus deinen Blicken sprach dein Herz.
In deinen Küssen welche Liebe,
O welche Wonne, welcher Schmerz!
Du gingst, ich stund und sah zur Erden,
Und sah dir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!
« Letzte Änderung: November 26, 2010, 20:06:52 von Seeräuber-Jenny »

cyparis

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #26 am: November 25, 2010, 17:47:16 »
Dies ist seit Jugendtagen eines meiner Lieblingsgedichte (und derer gibt es viele!).

Ja, hier sind wir leider durch die copyrights eingeschränkt, aber das ist auch eine der wenigen Einschränkungen, die wir uns gefallen lassen (müssen).

Ganz lieben Gruß
von
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
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Seeräuber-Jenny

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #27 am: November 26, 2010, 19:59:31 »


Friedrich Schiller

Die Worte des Wahns

Drei Worte hört man bedeutungschwer
    Im Munde der Guten und Besten.
Sie schallen vergeblich, ihr Klang ist leer,
    Sie können nicht helfen und trösten.
Verscherzt ist dem Menschen des Lebens Frucht,
So lang' er die Schatten zu haschen sucht.

So lang' er glaubt an die goldene Zeit,
    Wo das Rechte, das Gute wird siegen, -
Das Rechte, das Gute führt ewig Streit,
    Nie wird der Feind ihm erliegen,
Und erstickst du ihn nicht in den Lüsten frei,
Stets wächst ihm die Kraft auf der Erde neu.

So lang' er glaubt, daß das bulende Glück
    Sich dem Edeln vereinigen werde.
Dem Schlechten folgt es mit Liebesblick,
    Nicht dem Guten gehöret die Erde.
Er ist ein Fremdling, er wandert aus,
Und suchet ein unvergänglich Haus.

So lang' er glaubt, daß dem ird'schen Verstand
    Die Wahrheit je wird erscheinen,
Ihren Schleier hebt keine sterbliche Hand,
    Wir können nur rathen und meinen.
Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort,
Doch der freie wandelt im Sturme fort.

Drum edle Seele, entreiß dich dem Wahn
    Und den himmlischen Glauben bewahre!
Was kein Ohr vernahm, was die Augen nicht sahn,
    Es ist dennoch das Schöne, das Wahre!
Es ist nicht draußen, da sucht es der Thor,
Es ist in dir, du bringst es ewig hervor.

(Gedankengedichte, vierter Teil)
« Letzte Änderung: November 27, 2010, 02:34:39 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

cyparis

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #28 am: November 27, 2010, 12:03:49 »
Liebe Jenny -

ich bin immer wieder überwältigt von Schillers klaren und wahren Worten.
Mag er auch der geballten Goetheschen Romantik ermangeln -
von beiden Genies war er der Hehre.

Unzulänglicher Kommentar, besser konnt ich es im Augenblick nicht.

Hab Dank!

cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Seeräuber-Jenny

Re:Lieblingsdichter und Lieblingsgedichte
« Antwort #29 am: November 29, 2010, 16:48:12 »
Habe auf der Kurt-Tucholsky-Infoseite noch folgende Notiz zum Urheberrecht gefunden:

Zitat
Mit dem Jahresende des 70. Todesjahres von Tucholsky, also dem Ablauf des 31.12.2005, wurden alle seine Werke gemeinfrei, das heisst es gibt keine individuellen Rechte mehr auf diese Werke, sondern sie gehören der Gemeinschaft. Sie dürfen frei kopiert werden.

Zuvor waren sie nicht frei, sondern gehörten den jeweiligen Rechteinhabern. Schließlich galt es zu schützen, was das wertvollste in unserer Gesellschaft ist. Nicht das Freie Wort oder die Kunst, sondern der Profit!
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz