Autor Thema: Das Lied der Devoten  (Gelesen 2093 mal)

Erich Kykal

Das Lied der Devoten
« am: Mai 17, 2024, 15:46:46 »
Du füllst mein Sein, das ich an dich vergeude,
du bist der Dämon, den ich mir beschwöre,
um meine Lust begehrenswund
an deinen Schoß zu winken.

Vor dir zu knien ist mir eine Freude,
dir so zu zeigen, dass ich dir gehöre,
und um mit Augen oder Mund
von dir zu trinken.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Das Lied der Devoten
« Antwort #1 am: Januar 20, 2025, 00:47:11 »
Lieber Erich,

bereitwillig unterwirft sich der Devote, macht sich "begehrenswund" zum Besitz einer dominierenden Person oder Macht, der er huldigt, die Hand küsst, den Schwanz lutscht usw. Das hast du hier knapp, bildhaft und ohne Werturteil zum Ausdruck gebracht.


Miteinander reimende Verse treten erst nach drei dazwischen liegenden in Kontakt, was -wie auch die unterschiedliche Silbenzahl im Vers (nochmals  verkürzt ist der letzte)- die Bindung zwischen den Versen entgegen der sehr festen zwischen den Personen flexibel gestaltet.


Sehr gern gelesen.

Grüße von gummibaum   

Erich Kykal

Re: Das Lied der Devoten
« Antwort #2 am: Januar 20, 2025, 18:28:59 »
Hi Gum!

Danke für deinen kommi zu diesem für manche sicher heiklen Thema. Seit längerem beschäftige ich mich mit dem Drehmoment des erotischen Machtaustauschs, egal in welcher geschlechtlichen Kombination.

Scheinbar vermag 'demokratischer' Sex mir nichts mehr zu geben - was allerdings ohnehin reine Theorie bleibt, seit mich mein Krebs nachhaltig in seinen Krallen hat. Eine der Nebenwirkungen der Medikamentation, die mich am Leben erhält, ist die sukzessive Zerstörung meiner Libido. Alles, was mir bleibt, ist Kopfkino. Vielleicht gehe ich deshalb auch neuerdings so freizügig mit solchen Themen um - ich gerate nicht mehr in die Lage, sie vielleicht tatsächlich real umsetzen und ausleben zu wollen.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.