Die Beiden

[gummibaum]

Da stehen sie, die beiden, selbstvergessen,
als ob die Zeit sie niemals trennen kann.
Sie lächeln sich im Schutz der Hüte an
und wachsen aus der Tiefe unterdessen.

Dort fühlen sie sich durch ein Netz verbunden,
das auch zu artverwandten Seelen reicht
und nährend einem Glücksgewebe gleicht,
doch trinkt es selbst aus fremder Leben Wunden.

Und schnüffelnd kommt ein Wildschwein angelaufen
und frisst die beiden und ihr bisschen Glück.
Man hört es  wie den Rächer siegreich schnaufen,

jedoch, bald kehrt vom Paar etwas zurück:
Zart sprossen in des Schweines warmem Haufen
die Sporen und mit ihnen neues Glück …

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Bist du zur Zeit auf einem speziellen Pilzetrip? 

Humorvolles Werk - aber wenn zwei Fruchtstände desselben Myzels sich 'lieben', wäre das nicht irgendwie inzestuös, oder wie eine Art seltsamer Narzissmus? 

Tipp: Um die dopplete Verwendung des Reimwortes 'Glück' zu umgehen, könnte S3Z2 auch lauten:

'und frisst die Beiden Stück um Stück.'

S3Z3 - Nach 'es' zwei Leerstellen.


Gern gelesen! 

LG, eKy

[gummibaum]

Ja, Erich, im wahrsten Sinne des Wortes, zumal mein Weg immer der gleiche ist: durch den Wald hinauf auf den Hügel und zurück. Auf dem Weg ist sonst niemand, nur an seinem Rand und an den Baumstämmen sind allerlei Pilze zur Zeit. Ich esse sie nicht, mache aber Fotos davon wie auch von Blumen, Beeren, Baumstämmen ... ein unaufgeregtes Leben.

LG g



   

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Ein unaufgeregtes Leben ist in unserer Altersgruppe ja nichts Scjlechtes. Ich denke, wir haben es uns verdient, unaufgeregt sein zu dürfen, sofern wir damit zufrieden sind. 

LG, eKy