Autor Thema: Der Betrachter  (Gelesen 1058 mal)

Erich Kykal

Der Betrachter
« am: September 19, 2023, 17:44:44 »
Wieder bin ich dir begegnet,
staunte dich verstohlen an,
von der Schönheit wie gesegnet,
wo ich sie betrachten kann.

Niemals ahnst du meine Blicke,
ihre Glut, den tiefen Drang,
während ich Gedanken schicke,
um die Seligkeiten bang,

die dein Duften mir bereitet,
und ich weiß: Ich frage nie!
Bin ein Geist nur, der begleitet,
der dir nie die Augen weitet
im Erkennen, das mir schrie.
« Letzte Änderung: September 21, 2023, 23:55:02 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Der Betrachter
« Antwort #1 am: September 20, 2023, 01:16:45 »
Sehr schön, lieber Erich.

Der neutral klingend als „Betrachter“ Bezeichnete verbirgt unter der unauffälligen Oberfläche eine gewaltige Aufladung seiner Gefühle und eine äußerste Kraftanstrengung, sie in Zaum zu halten, um die angebetete Schönheit nicht zu verletzen.

Man spürt die schmerzhafte Zerreißprobe in dem, der sich nur die Betrachter-Rolle einräumt und leidet gern mit.

Überschrift und Datum sind wohl versehentlich im Textfeld stehengeblieben.

Chapeau und LG
g

« Letzte Änderung: September 21, 2023, 00:14:08 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Der Betrachter
« Antwort #2 am: September 22, 2023, 00:02:32 »
Hi Gum!

Nicht umsonst lässt Wilhelm Busch eine seiner Figuren sagen: '... und die Liebe per Distanz, // kurz gesagt: Missfällt mir ganz!'

Die Welt ist, wie sie ist, und wir darin sind, wie wir sind. Deshalb schreiben wir Liebesromane: Damit wir uns wenigstens dort trauen, und wenigstens dort alles gut werden kann und ein Happy End findet.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.