Sehr sehr schön, lieber gum!
Spielst Du mit dem Titel absichtsvoll auf Goethes Verse an? Es ist ja nicht nur der Titel, sondern auch das Wald-Setting, das an Goethe denken lässt, wie er in der Kickelhahnhütte mitten im Thüringer Wald "Ein Gleiches" an die Bretterwand ritzte.
Die Thematik - ich lese Deine Zeilen, gum, durchaus als Liebesgedicht - ist ja auf den ersten Blick beinahe diametral zu Goethes Versen, die ich vor allem als eine Art fiktionalisiertes Todesgedicht wahrnehme - fiktionalisiert, weil Goethe zum Zeitpunkt der ersten Niederschrift noch verhältnismäßig jung war und es m. W. keinen rechten Anlass für derartig jenseitige Verse gab.
Interessant ist auch, dass Goethes Gedicht eigentlich immer im gemischten Doppel mit "Wandrers Nachtlied" zitiert wird, welches für mich zwar gleichfalls deutliche Sterbe-Anspielungen enthält, aber doch auch ganz anders zu lesen wäre, diesseitig und von einer gewissen heiteren Gelassenheit erfüllt.
Gibt es zu Deinen "Ein Gleiches"-Versen, auch noch ein ergänzendes "Nachtlied", lieber gum? Du machst mich jedenfalls sehr neugierig, wie das aussehen könnte.
LG!
S.