Ich, denn ich hatte die Phantasien der Perfektion kaum. Ich wollte für Neues offen sein. Für etwas, dass jenseits meiner Vortellungen liegt. Hieraus ergaben sich die halbwegs guten und tragendsten Verbindungen.
Zwar kenne ich Prägung, zum Beispiel durch meine Mutter oder Sehnsucht nach dem Anderssein im Altern, nach jugendlichen Formen und naiver Auffassung, die mich in gewissen Lebensphasen verfolgte. Aber nicht ideale Paarbildung, sondern Inkongruenz war das, was zuweilen daraus wurde (denn Emotion, Kraft und Risiko investierte ich reichlich), und Leid und labiles Gleichwicht waren meine Begleiter bei nur wenigen kurzen Wonnen.
Die absolute Schönheit (Apoll von Belvedere, Venus von Milo) findet sich in der Realität nicht; das ist eine künstliche Verlängerung natürlicher Ansätze dazu. Es gibt natürlich Menschen, die relativ so schön sind, dass eine Begegnung mit ihnen Herzkopfen auslöst (zumindest in einem gewissen, hormongesättigten Alter), besonders wenn sie zusätzlich noch eine innere Freiheit und Freude verkörpern.
Absolute Schönheit steht auch im Widerspruch zu Entwicklungsfähigkeit. Jede Entwicklung würde ja eine Abwärtsbewegung vom Gipfel sein (und die verbreitete ängstliche Konservierung schon bei relativer Schönheit bringt unangenehme Starre in die Erscheinung).
LG g