Hi Roc!
Hat dich mein letzter Kommi zu deinen Werken verletzt - und darum diese ziemlich eindeutige Retourkutsche, sogar mit demselben Begriff "skurril", damit ich es auch ja mitbekomme, wie's gemeint ist?
Falls ich verletztend war, tut mir das leid - beabsichtigt war es nicht. Ich sage halt immer ehrlich meine Meinung zum Werk. Über die Gefühle des Autors mache ich mir - leider zuweilen - weniger Gedanken.
Danke für das "Jammern auf hohem Niveau" - immerhin!
Zu deinen "Einwänden" (sollte es dich tatsächlich interessieren):
Es geht um den Prozess des Lichtverlustes - "Abend" ist an sich ein statischer Begriff, wie eine Momentaufnahme in der Vorstellung. Das "dunkeld" bringt die Ebene der Veränderung durch eine Zeitspanne ins Spiel, macht das Abbild im Kopf sozusagen mehrdimensionaler, lässt den Leser den Abend als Prozess der Wandlung begreifen.
Es geht um Träume: wie man sich als junger Mensch gern vorstellt, mal berühmt zu sein, beliebt und begehrt usw., oder reich und mächtig, respektgebietend usw. - was auch immer. Wie viele dieser Träume verwirklichen sich - egal, wie sehr der Mensch sich bemühen mag? Extrem wenige, oder?
Daher ist es durchaus statthaft, davon zu schreiben, dass einen sein großer Lebensplan wohl nie gefunden hat - denn selbst gsucht haben wir doch fast alle irgendwann, oder?
Natürlich ist das Gedicht (obendrein aus der Ich-Perspektive geschrieben) subjektiv - Objektivität ist fast immer eine Illusion, vor allem, wenn es um die eigene Person geht ...
Wieder das Wunschdenken: Wer MÖCHTE wohl nicht in irgendetwas genial sein? Viele Begabungen zu haben, zwar alle überdurchschnittlich, aber leider letztlich alle gerade so unterhalb des WOW-Levels bleibend, kann ein Segen sein, aber auch ein Fluch ...
Irgendwann ist man zu alt, zu fett, zu faul, zu verfahren in den eigenen Ansichten und Ritualen, zu unwillig, noch Kompromisse einzugehen, die eigene Isolation zu gewöhnt usw ... - irgendwann IST es zu spät!
Ich habe unheilbaren Krebs, schlucke täglich 7 Tabletten für Dauerchemo, Blutwerte und Blutdruck bis Lebensende, wiege um die 150 Kilo bei einer Größe von 1m73, weil ich dank meiner Krankheit kaum die Kraft habe, eine Treppe zu steigen und schon gar keinen Sport mehr machen kann. Meine Augen werden schlechter, meine Feinmotorik geht den Bach runter, ich habe eine Glatze, und der Körper darunter ist absolut unzufriedenstellend, selbst wenn er schlank wäre.
Ich bin sozial inkompatibel, inkompetent in emotionaler Interaktion, stoße dauernd Leute vor den Kopf, ohne es zu wollen oder zu merken. - Und noch zig andere Punkte, die keinen was angehen.
Also ja - ich bin unzufrieden. Aber was kann ich machen? Ich sag's dir: Einen Scheiß! Mein Zug ist abgefahren, das wird nix Großartiges mehr. Soviel zur Dramatik.
LG, eKy