Spielverderber

[Rocco]

Die passiven Schachzuschauer
auf den Zuschauerplätzen und
an den Schachbrettern

*

Schachprofi: beruflicher Königsmörder

*

Eigentlich sterben wir nur
weil uns keine Zeit zum Leben bleibt

*

Übertriebener Optimismus ist
purer Realismus.
Wie könnte sonst
ein Glaube Berge versetzen?

*

Nur aus Fehlern anderer kann man lernen,
denn man selber…

*

Er ist verrückt nach ihr.
Aber ebenso verrückt?

*

Auch ein Mitglied der Mafia spielt
mit der Eisenbahn im Keller.
Als störten ihn Leichen!

*

Ich und ein Bekannter warteten auf den Zug. Wir standen in der Wartehalle, in der Musiker Publikumswünsche erfüllten.

"Und da heißt es stets", sagte ich, "das Leben sei kein Wunschkonzert."

"Oder eine Wartehalle", ergänzte er.

"Wer braucht Dichter, wenn es Musiker gibt."

*

A: "Uff! Mein Freund ist Horror: Bei ihm muss jedes Wort auf die Goldwaage. Ich muss echt jeden Satz genau überlegen. Kontrollfreak!"

B: "Gib ihm eine Chance. Du findest vielleicht nie wieder so einen Lektor."

*

Aphorismen sind Einfälle
die trübe Gedanken vertreiben.
Und gelegentlich ausfallend werden
gegen helle

(Für Erich)

*







Alte Version


Als gäb's im Schach Unterschiede zwischen Patzern und
Publikum!

*

Schachprofi: beruflicher Königsmörder

*

Eigentlich sterben wir nur
weil uns keine Zeit zum Leben bleibt

*

Übertriebener Optimismus ist
purer Realismus.
Wie könnte ein Glaube
Berge sonst versetzen?

*

Nur aus Fehlern anderer kann man lernen,
denn man selber…

*
Er ist kein Dichter.
Er hat nur keinen blassen Schimmer,
was er mit sich anfangen soll

*

Er ist verrückt nach ihr.
Aber ebenso verrückt?

*

Auch ein Mitglied der Mafia spielt
mit der Eisenbahn im Keller.
Was stören ihn Leichen?

*

A: "Uff! Mein Freund ist Horror: Bei ihm muss jedes Wort auf die Goldwaage. Ich muss echt jeden Satz genau überlegen. Kontrollfreak!"

B: "Gib ihm eine Chance. Du findest vielleicht nie wieder so einen Lektor."

*

Aphorismen sind Einfälle
die trübe Gedanken vertreiben.
Und gelegentlich ausfallend werden
gegen helle


(Für Erich)















Alte Version


Wie kann es einen Unterschied geben
zwischen besiegbaren Schachspielern und
Zuschauern?

*

Schachprofi: beruflicher Königsmörder

*

Eigentlich sterben wir nur
weil uns keine Zeit zum Leben bleibt

*

Alles will gelernt sein.
Auch geistiger Stillstand

*

Übertriebener Optimismus ist
purer Realismus.
Wie sonst sollte ein Glaube
Berge versetzen?

*

Man kann nur aus Fehlern anderer lernen,
denn man selber…

*

Er ist kein Dichter.
Er hat nur keinen blassen Schimmer,
was er mit sich anfangen soll

*

Glück. Bücherwürmer meiden seine Bücher.
Sie fänden keine Nahrung

*

Spielverderber:
Es gibt fromme Lügen und
fromme Wahrheiten.
Nur Fakten sind Atheisten

*

Ein Grund zur Beruhigung, wenn
fromme Lügen
vor der Wahrheit
in die Knie gehen?

*

[Erich Kykal]

Hi Roc!

Spruch Nr. 6 gefällt mir am besten! Ich vervollständige wie folgt: " ... macht ja nie welche!" 

Der Hang zu denken, dass man selbst immer alles richtig mache - bloß die anderen machen Fehler - ist sehr verbreitet beim Menschen! Und dann hören sie noch nicht mal auf einen, der es ihnen erklären möchte! Frechheit! 

Da muss ich durchaus Asche auf's eigene Haupt streuen - vor allem als Lehrer MUSS man sehr von der eigenen "Richtigkeit" überzeugt sein - sonst hält man den Job nicht lange durch! 


Deine Sprüche sind meist gut, manche verstehe ich nicht, oder sie sind irgendwie so formuliert, dass ich den Gag nicht kapiere - aber sei es, wie es sei: Wann lese ich mal ein richtiges, gereimtes Gedicht von dir? Sprüche sind vielleicht eine eigene Art Wortkunst - Lyrik sind sie nach meiner eigenen Definition aber noch keine.
Das bitte nicht als Vorwurf zu verstehen - ich wundere mich nur ein wenig.


LG, eKy

[Rocco]

Hallo Erich,

wir alle halten uns für unfehlbar, da nehme ich mich nicht aus. Hat vielleicht was mit Eitelkeit zu tun?

Ja, nicht alles, was ich schreibe ist gut. Ich denke mir, wenn ich perfekt wäre, dann müsste ich nicht in einem Forum veröffentlichen, sondern könnte gleich ein Buch auf den Markt bringen.

Wie du weißt, gebe ich gerne meinen Senf dazu. Ich denke mir: Jeder Dichter steckt in seinen Gedanken, wie in Kleidern. Dass er die toll findet, liegt nahe, was aber besagt ein Blick von außen?

Und genau das kann ein Forum leisten. Es bringt verschiedene Ansichten und Standpunkte zusammen. So entstehen Dialoge.

Sprüche sind keine Lyrik? Ja, das stimmt. Trotzdem werden sie zur Gattung gezählt. Goethe nannte seine Aphorismen: Sprüche in Prosa. Das trifft es gut. Zur Lyrik werden sie durch rhetorische Figuren, etwa: Antithese, Zeugma usw.

Wann ich mal endlich ein richtiges Gedicht auf die Reihe bringe? Gute Frage. Ich lese Rose Ausländer oder Hilde Domin. Ich traue mir solche Gedichte zu. Sonette usw. sind nicht mein Fall.

Übrigens: Ich selbst bin kein Reimer. Zwar verachtet ich Reime nicht, aber ich halte sie für künstlich. Ungekünstelt kommen mir Halbreime vor.

Dass ich kein richtiger Dichter bin, weiß ich. Eigentlich dichte ich nur, weil ich sonst nichts weiter mit mir anfangen kann.

Einen schönen Abend

Rocco