Ich lebe still im Reigen meiner Räume,
ins raue Äußere verirre ich mich nie.
Ich gehe in mich, wo ich zärtlich träume,
und werde eins mit meiner Phantasie.
Ich wache stumm durch meine dürren Stunden,
nur meine Bücher sind mir Flucht und Halt.
An niemand anderen bin ich gebunden,
nur an des eignen Leibes Ungestalt.
Ich denke manchmal an die frühen Jahre,
das rege Kind, dem alles offen stand.
Es wurde alt, verlor das Wunderbare
und alle Gaben, die sein Glühen fand.
Ich kenne nun das Mühlwerk meiner Tage
zu gut seit langem, um noch froh zu sein.
Das wenige, das ich an Hoffnung wage,
macht bebend sich vor Ungesagtem klein.
Ich fürchte mich vor einem langen Sterben,
darin ich mir entgleite, Stück um Stück,
und kein Vermächtnis bliebe zu vererben,
und kein Gedanke an ein Fünkchen Glück.
Ich sehne mich zugleich nach jener Stunde,
die irgendwann als letzte übrig bleibt,
und mit dem Blut der nie verheilten Wunde
des Überlebens endlich „Ende“ schreibt.