Das Spiel
Der Frühling erwachte mit tausenden Boten und füllte die Lüfte mit vielerlei Noten.
Nun sieh in die Ferne die nassdunklen Felder, die Fichten, sie treiben ihr Grün in die Wälder.
So emsig die Schwalben sie bauen ihr Nest und die Löwenzahnblumen sie feiern ein Fest.
Die Fallschirme steigen hinauf zu dem Himmel, sie flattern und tanzen ein wildes Getümmel.
Ich setz mich ins Gras und betrachte das Spiel, könnte stundenlang harren es gibt mir so viel.
Ich merke mein Geist schleicht sich rückwärts zur Jugend, die Welt war zu mager noch farblos die Tugend.
Doch wandern wir alle verschlungene Pfade, das Leben bleibt launisch mal heiter mal fade.
Und wenn ich mal gehe, ist alles Geschichte, es bleibt nur ein Grabstein und meine Gedichte.
Hi HG2!
Ein paar Vorschläge: (Metrum: xXxxXxxXxxX(x))
Der Frühling erwachte mit tausenden Boten
und füllte die Lüfte mit vielerlei Noten.
Nun sieh in die Ferne die nassdunklen Felder,
die Fichten, sie treiben ihr Grün in die Wälder.
So emsig die Schwalben
, sie bauen ihr Nest,
Komma nach "Schwalben".und Löwenzahnblumen, sie feiern ein Fest.
Metrum: xXxxXxxXxxXDie Fallschirme steigen hinauf
in den Himmel,
Sprachlich gediegener als "zu dem".sie flattern und tanzen
, ein wildes Getümmel.
Komma nach "tanzen".Ich setz mich ins Gras und betrachte das Spiel,
könnt stundenlang harren
, es gibt mir so viel.
"Könnte" am Beginn wäre metrisch: XxXxxXxxXxxX oder xxXxxXxxXxxX. Komma nach "harren".Ich merke
, mein Geist schleicht sich rückwärts zur Jugend,
Komma nach "merke".die Welt war zu mager
, noch farblos die Tugend.
Komma nach "mager".Doch wandern wir alle verschlungene Pfade,
das Leben bleibt launisch
, mal heiter mal fade.
Komma nach "launisch".Und wenn ich mal gehe, ist alles Geschichte,
es bleibt nur ein Grabstein
- und meine Gedichte.
Die Gedichte solltest du durch einen Bindestrich absetzen, denn zusammen mit dem Grabstein wären sie zwei und verlangten damit die Pluralform: "es bleiben".In dieser Form mit den Reimworten am Zeilenende wäre der Text übersichtlicher und leichter lesbar. Gibt es einen bestimmten Grund für die extrem langzeilige Version?
Das Gedicht an sich gefällt mir sehr gut, gutes Zusammenspiel von Sprach- und Bilderfindung. Ich persönlich hadere etwas mit den stur durchgezogenen zweizeiligen Sätzen. Das verleiht dem Ganzen eine fast gebetmühlenartige Wirkung, man muss aufpassen, nicht ins Leiern zu geraten. Ein so schöner Inhalt hätte auch längere Sätze verdient gehabt, eine etwas "luftigere" Anmutung durch freiere Gestaltung der Satzkonstrukte.
Das ist aber insgesamt nur ein untergeordnetes Detail, es schmälert die Gesamtwirkung nur unwesentlich. Ich erwähne es nur, damit du in künftigen Werken, immer vorausgesetzt, dass du mir zustimmst, darauf achten magst.
Sehr gern gelesen und beklugfummelt!
LG, eKy