Autor Thema: Seifenblasenkind  (Gelesen 1107 mal)

horstgrosse2

Seifenblasenkind
« am: Mai 02, 2021, 10:26:10 »
Seifenblasenkind

Verflogen die Hitze der Sommergefechte,
das Süße ist leise doch schmerzlich gegangen.
Mit ihnen auch viele der schlaflosen Nächte.
Ich habe die steilsten Gebirge bezwungen,
von lichtscheuen Tälern das Schweigen verzehrt.
Der Fron war meist spärlich und legt keine Schatten
und Schrammen fungierten als Zeichen des Weges.
Doch meine Fiktionen sie bauten den Wall.


So kochend das Fieber, doch kalt das Erwachen.
Zerschunden die Seele im Spiele der Launen.
Geflüchtet ins Stille doch sprechend das Grün.
Das Flüstern der raunenden Wälder getrunken.
Konzerten der feurigen Donner gelauscht.
Mit Sonnenreflexen in Pfützen gewaschen.
Und Beeren genossen, mal rot und mal blau.
Belehrt von dem Leben, vom Geben der Welt.


Die Wege sie zeichneten Spuren ins Gras.
Sie hielten den Sommer hinein bis zum Herbst.
Nun sind sie versandet mit ihnen das Mehr.
Das Meer nach Verlangen nach Glaube und Sinn.
Doch alles ist zeitlos und geht wie die Jahre.
Kommt wieder im Frühling so frisch und so bunt.
Doch bald werd ich gehen hinauf zu den Sternen,
ich habe noch Bammel doch werde es lernen.
...
..
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« Letzte Änderung: Mai 03, 2021, 11:38:57 von horstgrosse2 »

Erich Kykal

Re: Seifenblasenkind
« Antwort #1 am: Mai 02, 2021, 13:53:37 »
Seifenblasenkind

Verflogen die Hitze der Sommergefechte,
das Süße ist leise doch schmerzlich gegangen.
Mit ihnen auch viele der schlaflosen Nächte.
Ich habe die steilsten Gebirge bezwungen,
von lichtscheuen Tälern das Schweigen verzehrt.
Der Fron war meist spärlich und legt keine Schatten
und Schrammen fungierten als Zeichen des Weges.
Doch meine Fiktionen sie bauten den Wall.


So kochend das Fieber, doch kalt das Erwachen.
Zerschunden die Seele im Spiele der Launen.
Geflüchtet ins Stille doch sprechend das Grün.
Das Flüstern der raunenden Wälder getrunken.
Konzerte der feurigen Donner gelauscht.
Mit Sonnenreflexen in Pfützen gewaschen.
Und Beeren genossen, mal rot und mal blau.
Gelehrt von dem Leben, vom Geben der Welt.


Die Wege sie zeichneten Spuren ins Gras.
Sie hielten den Sommer hinein bis zum Herbst.
Nun sind sie versandet mit ihnen das Mehr.
Das Meer nach Verlangen nach Glaube und Sinn.
Doch alles ist zeitlos und geht wie das Jahr.
Kommt wieder im Frühling so frisch und so bunt.
Doch bald werd ich gehen hinauf zu den Sternen,
ich habe noch Bammel doch werde es lernen.
[/font][/font][/size][/color]

Hi HG2!

Gefällt mir, aber wäre es wirklich so schwer gewesen, es mit Reimen zu befrachten? Zudem mangelt es an Satzzeichen, und einige Stellen sind schlecht oder falsch formuliert. Wenn ich darf:

Verflogen die Hitze der Sommergefechte,
das Süße ist leise, doch schmerzlich geschwunden.
Mit ihnen auch viele der schlaflosen Nächte.
Ich habe so manches Gebirg überwunden,
und lichtscheue Täler, kein Echo im Hall.
Die Fron war meist spärlich und warf keine Schatten,
und Schrammen, sie wiesen den Weg durch die Matten
bis an der Fiktionen schier endlosen Wall.


So kochend das Fieber, doch kalt das Erwachen.
Zerschunden die Seele, im Spiegel entsunken.
Geflüchtet ins Stille, doch sprechend das Wachen.
Das Flüstern der raunenden Wälder getrunken.
Konzerten der feurigen Donner gelauscht.
Mit Sonnenreflexen in Pfützen gebadet,
und Beeren genossen, Geschmäcker getauscht.
Vom Leben gelehrt, was beschützt und was schadet.


Die Wege, sie zeichneten Spuren ins Güne.
Sie hielten den Sommer bis Herbstes Beginn.
Nun sind sie versandet: Verlassen die Bühne,
das Meer des Verlangens nach Glaube und Sinn.
Doch alles ist zeitlos und geht wie die Jahre,
kommt wieder im Frühling so frisch und so bunt.
Doch bald in den Sternen besuch ich das Wahre,
verlasse die Pfade und sterb mich gesund.


Vergleiche und urteile selbst. Nimm es ganz, oder in Teilen, oder gar nix. Wär egal, war nicht viel Arbeit.

Gern gelesen und bearbeitet!  :)

LG, eKy
« Letzte Änderung: Mai 03, 2021, 12:22:07 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Agneta

  • Gast
Re: Seifenblasenkind
« Antwort #2 am: Mai 02, 2021, 14:53:12 »
ein Leben, skiziiert. Gerne gelesen mikt lG von Agnete

Sufnus

Re: Seifenblasenkind
« Antwort #3 am: Mai 02, 2021, 19:55:57 »
Hi Horst!

Auch von meiner Seite große Erfreunis über die erstaunliche Lektüre! eKys Verbesserungsversuch halte ich ganz persönlich zwar für sprachlich überaus gediegen (das ist, wenn ein Vers aus eKys Tastatur stammt, nicht verwunderlich) - aber die metrisch glattgebügelte und mit durchgängigem Reim versehene Form von eKys Version will für mich nicht zum Thema der Seifenblasen passen. Diese zarten Luftgebilde verlangen tatsächlich nach einer freieren Form und wollen sich nach meinem Dafürhalten nicht so recht in ein strenges Korsett pressen lassen. Daher finde ich Deine reimärmere Version, lieber Horst, für das Thema an sich angemessener. :)

Der Vollständigkeit sei angemerkt, EIN Gedicht zum Thema Seifenblase gibt es, es handelt sich um eines der schönsten Gedichte des 20. Jahrhunderts, das ist von durchgängiger Formstrenge in Metrum, Reim und Kadenzen gekennzeichnet. Nur die Verwendung des volkstümilchen Paarreims mindert etwas den hohen und formstrengen Ton. Und dieses Gedicht ist tatsächlich, trotz meines obigen Arguments, dem Thema Seifenblase völlig gewachsen - aber das ist eben die Ebene des Genies. Es handelt sich um das "Preislied auf eine Seifenblase" von Peter Gan.

Ich zitiere nur die erste Strophe des sechstrophigen Werkes:

"Seifenblase himmelwärts verloren,
aus Entzücken an der Welt geboren
und aus eines Kindes Vaterhand
in den Wind auf Wanderschaft gesandt."

Dieses Gedicht, das insgesamt recht unbekannt sein dürfte, in Kennerkreisen aber hohen Ruhm genießt, ist der Grund, warum mich beim Thema Seifenblase eine gewisse Scheu ergreift, mich diesem Werk thematisch an die Seite zu stellen. Ich finde aber, Horst, dass Du das mit Bravour gelöst hast! :)

LG!

S.
« Letzte Änderung: Mai 02, 2021, 20:05:29 von Sufnus »

horstgrosse2

Re: Seifenblasenkind
« Antwort #4 am: Mai 03, 2021, 12:00:49 »
@Erich
@Agneta
@Sufnus


Grüße, ihr drei.

Das „Seifenblasenkind“ hat auch schon paar Jahre auf dem Buckel ich glaube 2016, müsst ich nachschauen. Das war der Beginn, und der erste Versuch einen „Amphibrachys“ zu schreiben. Und da es der erste Versuch war, und ich solche Texte meistens ungereimt gefunden habe , war dieser hier ebenfalls ungereimt.
Erich hat das metrische Schema erkannt:
xXx xXx  xXx usw.
Der „Amphibrachys“  hatte mich sehr inspiriert, so das ich noch mehr texte in diesem metrischen Fluß geschrieben habe. Dabei habe ich die Metrik mehr oder weniger ausgereizt, und natürlich alle mit einem Endreim versehen.

Erich, danke für dein Bemühen und deinen Vorschlägen. Hier habe ich nur wenig übernommen.
Agneta, danke für den Zuspruch.
Sufnus, das  (Beispiel)Gedicht Seifenblase ist mit einem Trochäus gewaschen, grins.
Ansonsten auch dir, danke für den Zuspruch.

Danke und tschüss.





hans beislschmidt

Re: Seifenblasenkind
« Antwort #5 am: Mai 03, 2021, 12:24:24 »
Lieber Horst,  schön dich wieder zu lesen. Der Brand bei Tours hat viele auf dem falschen Fuß erwischt. Ich hoffe sehr, dass es nicht die letzte Seifenblase war hier auf der kleinen Wiese.  Gerne gelesen. Gruß vom Hans
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)