Lieber Rocco!
Eine schöne Haikuparodie - ich benutze jetzt einfach mal Deinen Titel. Aber was wolltest Du uns mit diesem Titel sagen?
Die Form 5-7-5 hast Du exakt eingehalten, einen Bezug zur Natur und den Jahreszeiten kann man auch erkennen und es gibt ein gewisses, für mich ganz Haiku-typisches Humorelement, eine überraschende Wendung, weil die Raupe sich eben nicht in den erwarteten Falter metamorphiert. Es stehen also alle Regler auf Haiku!
Nur vielleicht nicht so sehr der eine, von uns schon mehrfach diskutierte Aspekt der Offenheit. Das Gedicht endet und ist dann auch (weitgehend) zu Ende. Es greift nicht (besonders stark) über den (fehlenden) Schlusspunkt hinaus. Meinst Du das mit Parodie? Wobei einen gewissen Nachhall gibt es ja schon und eben die Meta-Ebene: Was ist ein Haiku?
Auf alle Fälle habe ich durch das Gedicht angeregt, weiter über diese Form nachgedacht und bin zu keinerlei Ergebnis gekommen - ein eindeutiger Fortschritt, wie ich finde!
LG!
S.
P.S.:
Was würdest Du (oder andere) dazu sagen (aber keine 5-7-5-Form):
Freude der Raupe
bei der Haikuverwandlung:
Die Freude minus die Raupe.