Hi Suf!
Richtig, das Werk bezieht sich unter anderem auf diesen Film, respektive die autoritären "Zustände" im damaligen Schul- und Internatwesen, wo ein selbstherrlicher, herrischer und gewalttätiger Direktor noch Gott spielen durfte, dessen Gebote und Handlungen kritiklos hinzunehmen waren.
Worum es aber wirklich geht, ist der Zauber einer begnadeten Knabenstimme, oder eines Kinderchores, in dessen Timbre und Klangmagie immer eine gewisse Reinheit, eine Art heiliger Unschuld mitschwingt.
Ich entdeckte auf YouTube das damalige Konzert, mit welchem der Chor im Zuge des Filmerfolges 2005 Erfolge feierte: "Les Choristes in Concert". Das führte mich zu dem Film, den ich bis dahin nur dem Namen nach kannte, und, davon bezaubert, sah ich mich nach weiteren Stimmtalenten dieser Art um, bis hin zum "aktuellen" walisischen Knabensopran (engl.: boy treble) Cai Thomas und dessen CD "Seren", die ich ebenfalls nur empfehlen kann.
Seine Interpretation von "Suo Gan", einem alten walisischen Wiegenlied, Cineasten ein Begriff aus dem Film "Das Königreich der Sonne", wo ein junger Christian Bale dazu die Lippen bewegte, ist höchst gelungen. Ein Highlight auf YouTube.
Ein weiteres ist sein "Ave verum". Der mitsingende Bariton Aksel Rykkvin war übrigens ein paar Jahre zuvor selbst ein bekannter Knabensopran.
Mit Substantivierungen stehe ich - wie obiges Werk beweist - nicht auf Kriegsfuß, aber hier ist es ein wenig viel davon, das muss ich zugeben. Es mag der weihevollen Stimmung geschuldet sein, die mich zu diesen Zeilen inspirierte, dass ich da ein wenig ins verbale Pathos griff. Ist aber insgesamt noch erträglich, denke ich.
Vielen Dank für deine profunde Analyse und die freundlichen Lobesworte, derer ich nie müde zu werden verspreche!
LG, eKy