Hi Agneta, Hans!
Alttestamentarisch?
Hans, du bist offenbar ein "echter Kerl", das Prinzip der erotischen Unterwürfigkeit, des willenlos "Gef***twerdenwollens", der "läufigen" Anbetung der Erketion ist dir somit völlig fremd, von daher kannst du das Gefühl einer Frau, die ihrem Trieb folgt, gar nicht nachempfinden. (Frag mich jetzt nicht, woher ich das kann - glaub einfach, dass es so ist!
)
Agneta, die von dir zitierten Zeilen sollen andeuten, dass viele Frauen sich der Zwiespältigkeit bewusst sind, die ihnen eine völlig losgelöste Triebausübung gerade in heutigen Zeiten der Emanzipation auferlegt: einerseits will man als Frau selbstbestimmt, unabhängig und frei leben können, andererseits wird dies von der anatomischen Realität des Geschlechtsaktes und des dem folgenden Triebprinzips ständig unterlaufen.
Nicht alle Frauen sind selbtbewusst genug, um damit offen und souverän umgehen zu können. Viele werden sich somit eher ihrem Triebleben ausgeliefert sehen, das sie - wie ein Fluch aus ihrer Sicht - zum empfangenden Teil "erniedrigt", wenn man es so betrachten will. Dennoch wird ihre Lust um nichts weniger intensiv sein, und das zerreißt sie - es bleiben Sublimierung oder Leugnung, Flucht in intensiven (und praktischerweise lustfeindlichen) Glauben im Kloster (früher) oder (heute) stur-sterile "Karriere" als Macht- und Powerfrau, das rollentechnische "Bodybuilding" für die unsichere Frau, die Schutz und Sicherheit in Äußerlichkeitenen gesellschaftlicher Machtpositionen sucht.
Wenn ich beim erotischen Spiel freiwillig eine devote Rolle einnehme, so kann ich dies aus der gesellschaftlich induzierten selbstbewussten Position des Männlichen (nach der die Knaben meiner Generation zumindest noch teilweise erzogen wurden) viel leichter tun. Aber selbst viele Männer sind so unsicher in ihren Geschlechtsrollen, beziehen so viel ihres Selbstwerts aus einem diesbezüglichen unverzichtbaren Klischeebild, das bloß nie "beschädigt" werden darf, dass sie sich nie frei für eine passive Rolle entscheiden könnten - oder wollen.
Selbst eure Argumentationsketten fesseln euch, ohne dass ihr es merkt: Eure Kritik atmet die heimliche Befürchtung möglicher Entwertung der jeweils eigenen Rolle durch meine Verse, meist noch erweitert auf kulturpolitische Aspekte von geschlechtsinduziertem Überlegenheitsdenken oder Entwertung in der Gesellschaft oder Religion - was, wie mehrfach erkärt, nicht beabsichtigt ist.
LG, eKy