Das Laub fällt und tanzt auf den Boden
Es riecht nach verregnetem Holz, dem maroden
Es pfeift der wehende Wind in meinen Ohren
Gedankenverloren zieh ich mir meinen Mantel tief ins Gesicht
Kastanien fallen, raschelnde Schritte widerhallen
Trüb verfangener Nebelschleier, ganz dicht
Zu Hause angekommen beobachte ich durch das Fenster die Straße
Regen prasselt gegen die Scheiben, Gedanken treiben ziellos umher
Der Asphalt spiegelt sich in engster Gasse
Ich zieh mich vom Fenster zurück, ich bin einsam und zwar sehr
Ich wärme meine Hände am Kamin, ich bin -
Alleine, jeden Tag stirbt ein Teil von mir, ein Stück
Trübe Gassen, menschenverlassen
Und das Grau in Grau lässt jede Tageszeit gleich trist erscheinen
Herbst, hinfort, ich will nicht mehr wegen dir weinen
Deine nasse Kälte nicht mehr spüren
Nicht mehr antriebslos in der Nebelsuppe rühren
Mögen mich deine Farben noch so verführen
Herbst, tristes Übergangsgesicht, im Winter ist es wenigstens eiskalt
Schnee liegt auf dem Asphalt und im Sommer ist es heiß
Im Frühling blüht alles auf, wie ein jeder genießt und weiß
Doch du, Herbst, stehst für Verfall, also verfall´ ich der Melancholie
Dein Gewicht lastet gar schwer auf meinem Gemüt
Also gehe ich hinaus, ziehe meinen Mantel tiefer ins Gesicht
Umgeben von fallenden Laubblättern, schau ich wie die letzte Blume verblüht
Herbst, dich zu überstehen, braucht viel Poesie
© Hansography, 22.08.2020
based on my idea 26.09.19
inspired by Rothenburg ob der Tauber