Hi larin!
Sehr hübsch - ein frommer Wunsch zumeist, mag er auch den Einzelnen beseelen.
Die Verwendung von eher unlyrischen Reimworten in S3 wie "dümpeln/entrümpeln" zieht allerdings die Wirkung ins Komische - ich weiß nicht, ob das hier beabsichtigt ist, jedenfalls fiel es mir beim Lesen sofort auf und riss mich ein wenig aus der von den Strophen zuvor generierten poetischen Stimmung.
S4Z3 - Leerstelle zuviel nach "dich".
S5Z3 - Leerstelle zuviel nach "frohe".
Diese letzte Strophe ist auch ein perfektes Beispiel für eine Wahl, die sich jedem Dichter irgendwann stellt: Was erachtet er als wichtiger? Die Einhaltung des Kadenzenschemas (hier wmwm), was die eher unsaubere Verkürzung von Reimworten bedingt, die an sich eine weibliche Kadenz hätten: hier: "unbesehn/wehn" - oder die saubere Schreibweise auf Kosten des Schemas.
Zu bedenken: Das Kadenzenschema ist so ziemlich der schwächste lyrische Taktgeber, da sind Auftakt und Heberzahl wesentlich kräftiger. Aber einem musikalisch orientierten Menschen fällt auch so in Ungleichgewicht natürlich sofort auf.
Allerdings handelt es sich hier um die letzte Strophe - eine Abweichung vom Schema könnte hier sogar die Conclusio untertreichen. Es muss nicht immer wie ein Fehler wirken, es kann, gerade hier am Ende, auch als dichterisches Mittel gelten. Und die unverkürzte, saubere Sprache wäre ein Bonus noch obendrauf.
Eine schwierige Entscheidung. Ich habe mir angewöhnt, sie zu umgehen, indem ich keine Reimworte wähle, die mich diesbezüglich in die Zwickmühle bringen würden.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy