Hi Suf!
Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Es erscheint mir irgendwo zwischen klassischem, gereimtem Werk und modernem Sprachexperiment angesiedelt, und ich weiß nicht recht zu sagen, ob der Boden dort fruchtbar genug ist, um es zu erhalten ...
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Metrisch nach klassischem Muster hoffnungslos, aber das war dir schon beim Schreiben klar. Hier führt uns vielmehr eine Sprachmelodie, kein musikalisches Schema. An und für sich okay, aber auch da komme ich man manchen Stellen ins Stocken, zB gleich mal vom Übergang von S1Z1 zu Z2, denn Z1 folgt einem klassischen Schema, und Z2 wirft einen gleich mal ruppig aus dem Sattel des brav trabenden Pegasus, lässt ihn bocken und steigen!
Ab da fügt man sich in den losen Takt der Satzmelodie, welche allerdings in S2 und 3 nicht durchgehalten wird - jede Str. etwas anders in Zeilenlängen, vor allem S3Z3 mit dem Anglizismushybriden, einem Homunkulus nicht nach jedermanns Geschmack, aber auch eindeutig zu kurz, um die Verszeile so zu füllen, wie es nötig gewesen wäre, um von harmonischem Sprachfluss sprechen zu können, und nicht nur wegen seiner besonders hart wirkenden männlichen Kadenz.
Auch das Reimschema ist schwankend: ABACB - DEDFE - GHGHG
Während S1 und 2 je die vierte Zeile reimlos lassen, sind in S3 alle Zeilen gereimt.
Ein nettes Gedicht, das ein wenig den weihnachtlichen Klischeeterror auf die Schippe nimmt, aber mit mindestens einem Herzkammerl, in dem ein zärtlichen Feuerchen dafür brennt!
LG, eKy