Hi larin!
Das obige Werk ist eigentlich eine Lanze, die für die Selbstsicherheit gebrochen wird.
Was geschieht mit dem Unsicheren, dem, der Selbstzweifel hegt und sich wenig Wert beimisst? Jede Zurückweisung ist ihm unerträglich - harmoniesüchtig versucht er, mit jedem gut auszukommen, jeden für sich einzunehmen, koste es, was es wolle. Je überraschender und schroffer eine "Abfuhr", wofür auch immer, desto zwanghafter versucht er, sich ins rechte Licht zu rücken, gemocht zu werden - und erreicht oft nur das Gegenteil, wird als manipulativer Schleimer, unterwürfig oder willensschwach wahrgenommen.
Wer seine Bedürftigkeit nach Anerkennung und dauernder Bestätigung so spürbar vor sich herträgt, erregt bestenfalls Mitleid, schlimmstenfalls Ekel.
Irgendwann lernt das jeder, der nicht von Beginn an als Alphatierchen aufgewachsen ist. Was also tun? Viele werden lieber zu Tätern, schürzen Selbstsicherheit vor, und reagieren kalt und arrogant auf jede gebotene Wärme - aus Angst vor erneuter Zurückweisung weisen sie lieber selbst zurück, sobald sie in eine Lage geraten, in der sie unsicher sind. Ihr Selbstwert hängt von dem Bild ab, das sie anderen vorspielen, weil sie selbst keinen haben, warum auch immer. Zumindest so wenig, dass sie, wenn sie sich gefühlsmäßig öffneten, ein erneutes Abblocken durch jene, deren Meinung zu eigenen Person ihnen gerade wichtig ist, nicht ertügen, als allzu herabwertend empfänden.
Wer "in sich ruht", also nicht in solchem Ungleichgewicht verharrt, kann mit Kritik oder Zurückweisung adäquat umgehen, da er seine Meinung von sich selbst nicht davon anhängig macht, was er in anderer Augen zu erkennen glaubt.
Vielen Dank für deine guten Gedanken!
LG, eKy