Autor Thema: Wie ordinär!  (Gelesen 2250 mal)

a.c.larin

Re: Wie ordinär!
« Antwort #15 am: September 14, 2020, 17:21:49 »
hallo ihr!

da wir einander nicht von angesicht zu angesicht begegnen, fehlen wichtige ebenen der kommunikation: körperhaltung, gestik, mimik, stimme.
da kanns schon mal zu missverständnissen kommen.  ;)

nichtsdestotrotz ist es uns möglich, trotz aller räumlich-zeitlichen einschränkung vieles mitzuteilen, erlebbar zu machen und auszutauschen.

was mich aber erstaunt , ist:

eky sprach von der künstlerischen liebtion (ooops, tippfehler), um die es ihm geht - und keiner von euch hatte eine unanständige assoziation dazu.

nur ich.  ::)  ob da nur bei mir in der erziehung etwas fehlgegangen ist?


oder ob ich ganz einfach seelisch abgebrüht bin, da der spruch "lieb deine mama!"  heutzutage von jedem verärgerten volksschulkind beherrscht wird? ( aber nicht alle wenden ihn an, zum glück),

jedenfalls ist das wort lieben auch nur ein wort, und man kann in ohnmacht fallen, wenn man es hört - aber man ist nicht dazu verpflichtet.

sicher  gibst bestimmt feinere, nettere wörter für den liebesakt - lautmalerisch ist es allemal. ich finde , es ruckelt sogar ein bisschen ( wegen des binnen ck)
im wienerischen gibt es aber noch eine  vielzahl ananderem vokabular: bumsen, pempern, knallen, rammeln, schnackseln,............(mehr fällt mir nicht ein auf die schnelle)


ordinär oder nicht: alle diese wörter sind viel lebendiger und bunter als das unterleibsbereinigte "Liebe machen" , den Beischlaf vollziehen , jemandem beiwohnen, etc....etc.....
"sex haben" ist auch irgendwie klinisch. wo bleibt das wilde, das verwegene , das verbotee, der spaß?

sexualität ist etwas gleichermaßen magisches wie banales. das magische daran mag uns faszinieren, die banalität des aktes an sich erschreckt uns - stellt sie uns doch auf die gleiche stufe von tieren.

tja. insoferne ist "lieben" erschreckend. oder eben auch nicht.  wenn man anerkennt, dass der körper tierischen ursprungs ist. der hat einfach bedürfnisse, ganz banale.
der körper will auch kacken. na und?

und wenn sich die meisten von  uns auch an "höheren" idealen versuchen: overworked and underfucked ist keine lösung!

wir sind ordinär, wir sind auch banal,  wir sind trivial,  ganz gewöhnlich,  x- beliebig , so wie so viele andere auch.  und doch ist jeder  besonders, auf seine weise.

mag es mitunter auch ordinär erscheinen: das lieben ist nur ein teil von uns. ( nicht unbedingt der schlechteste , wie ich meine - aber gewiss auch nicht der einzige!)

von goethe kennt man litrarische texte - und sehr anzügliche banalitäten!

na bitte!

wenns sogar der alte goethe  gedurft hat.......

es lebe die künstlerische liebtion!

lg larin

a.c.larin

Re: Wie ordinär!
« Antwort #16 am: September 14, 2020, 17:26:01 »
hallo ihr!

da wir einander nicht von angesicht zu angesicht begegnen, fehlen wichtige ebenen der kommunikation: körperhaltung, gestik, mimik, stimme.
da kanns schon mal zu missverständnissen kommen.  ;)

nichtsdestotrotz ist es uns möglich, trotz aller räumlich-zeitlichen einschränkung vieles mitzuteilen, erlebbar zu machen und auszutauschen.

was mich aber erstaunt , ist:

eky sprach von der künstlerischen liebtion  (ooops, tippfehler), um die es ihm geht - und keiner von euch hatte eine unanständige assoziation dazu.

nur ich.  ::)  ob da nur bei mir in der erziehung etwas fehlgegangen ist?


oder ob ich ganz einfach seelisch abgebrüht bin, da der spruch "lieb deine mama!"  heutzutage von jedem verärgerten volksschulkind beherrscht wird? ( aber nicht alle wenden ihn an, zum glück),

jedenfalls ist das wort lieben auch nur ein wort, und man kann in ohnmacht fallen, wenn man es hört - aber man ist nicht dazu verpflichtet.

sicher  gibst bestimmt feinere, nettere wörter für den liebesakt - lautmalerisch ist es allemal. ich finde , es ruckelt sogar ein bisschen ( wegen des binnen ck)
im wienerischen gibt es aber noch eine  vielzahl ananderem vokabular: bumsen, pempern, knallen, rammeln, schnackseln,............(mehr fällt mir nicht ein auf die schnelle)


ordinär oder nicht: alle diese wörter sind viel lebendiger und bunter als das unterleibsbereinigte "Liebe machen" , den Beischlaf vollziehen , jemandem beiwohnen, etc....etc.....
"sex haben" ist auch irgendwie klinisch. wo bleibt das wilde, das verwegene , das verbotee, der spaß?

sexualität ist etwas gleichermaßen magisches wie banales. das magische daran mag uns faszinieren, die banalität des aktes an sich erschreckt uns - stellt sie uns doch auf die gleiche stufe von tieren.

tja. insoferne ist "lieben" erschreckend. oder eben auch nicht.  wenn man anerkennt, dass der körper tierischen ursprungs ist. der hat einfach bedürfnisse, ganz banale.
der körper will auch kacken. na und?

und wenn sich die meisten von  uns auch an "höheren" idealen versuchen: overworked and underfucked ist keine lösung!

wir sind ordinär, wir sind auch banal,  wir sind trivial,  ganz gewöhnlich,  x- beliebig , so wie so viele andere auch.  und doch ist jeder  besonders, auf seine weise.

mag es mitunter auch ordinär erscheinen: das lieben ist nur ein teil von uns. ( nicht unbedingt der schlechteste , wie ich meine - aber gewiss auch nicht der einzige!)

von goethe kennt man litrarische texte - und sehr anzügliche banalitäten!

na bitte!

wenns sogar der alte goethe  gedurft hat.......

es lebe die künstlerische liebtion!

lg larin


sagt mal: hier ist zensur am werk. ich habe das f- wort geschrieben -- und es wird jedesmal  auf Lieb ausgebsssert.

also bitte - wie kindisch ist das denn? 8)  ich kann mich nur wundern.....

Erich Kykal

Re: Wie ordinär!
« Antwort #17 am: September 15, 2020, 14:23:50 »
Hi larin!

Tja, du hast hier nun am eigenen Leib erfahren, was ich  - als einzigen Punkt übrigens - an diesem Forum hier zu bemäkeln habe: Die betulich biedersame "Zwangvermeidung" jegleicher als "ordinär" eingestufter Schimpfworte. Beim "f"-Wort schlägt die Autokorrektur sofort zu - und immer! Man kann es also nicht mal zitieren, wann man darüber diskutieren möchte! Einfache Lösungen gibt es zwar (zB. mit Punkten zwischen den Buchstaben: f.i.c.k.e.n), aber das ist nicht der Punkt!
Ich will diese Regel ja nicht partout umgehen, sondern sie an sich in Frage stellen! Ich finde es enervierend entmündigend, dass hier so über den Kamm geschoren wird, und dass man sich dieser Begriffe nicht mal dann bedienen darf, wenn man die Leute, die sie gern wie selbstverständlich verwenden, auf lyrische Weise moralisch aushebeln und vorführen will! Ein dichterisches Mittel wird auf diese Weise praktisch zwangsverunmöglicht, als wären wir alle unreife Kinder, die sich unter dem gehobenen Zeigefinger verallgemeinernder Biedermannsmoral zu ducken hätten.
Vor 50 bis hundert Jahren hätte ich so eine Funktion vielleicht noch eingesehen, aber heutzutage halte ich sie für überkommen, vor allem, wenn potentielle Störenfriede, die sich in Kommentaren gern solcher Ausdrücke befleißigen, ohnehin hier keine Chance haben, je Fuß zu fassen!

Ich halte diese Zwangseinschränkung für eher kränkend für die mündigen User. Man fühlt sich wie ein Schulbub behandelt - von einem moralinsauren Pädagogendinosaurier, der auch noch glaubt, dass man vom Wi***en Rückenmarkschwund und Haare auf den Handflächen bekommt!  ::) :o

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Wie ordinär!
« Antwort #18 am: September 15, 2020, 17:32:49 »
hi Eky,
na zum Glück hab ich da nix "am eigenen Leib"
erfahren(alles noch dran, nix weggkorrigiert), sondern nur persönlich und selber.....

Dass hier ein digitaler Algorithmus kommentarlos bereinigt, was Gegenstand eines Gespräches, einer Diskussion sein sollte/könnte, halte ich für ethisch bedenklich, denn: ein Algorithmus versteht keinerlei Metaebene, bedenkt keine Zusammenhänge und unterscheidet auch nicht nach Intentionen.
Mangels sozialer Intelligenz wird hier alles über einen Kamm geschoren; ohne jegliche Differenzierung.
Das (hach pfui böse) Wort wird im Munde abgeschnitten, ja vielleicht sogar in sein Gegenteil verkehrt?
Schöne neue Welt - Orwell schau oba!


Das erinnert sehr an "Kurti an der Tankstelle", leben in der Warteschleife einer Tonbandstimme und telefonieren mit Sprachassistent, der andauernd falsch versteht...
Kränken tut mich sowas nicht - ich halte es nur für a bissl intelligenzbefreit ..... ;D

Ob das im Sinne von cyparis gewesen wäre?

Erbärmliches f(l)ickwerk!
LG, larin








Erich Kykal

Re: Wie ordinär!
« Antwort #19 am: September 15, 2020, 18:31:29 »
Hi larin!

Oh durchaus in Cypis Sinne, denn sie hat es ja selbst dazumals so eingerichtet, bzw. einrichten lassen. Und weil man "im Gedenken" an sie und an das, was sie offenbar wollte, nicht daran rühren will, kann ich mir hier die Finger fusselig tippen - die ach so sittsame (und hirnlose) Autokorrektur bleibt bestehen!  ::) (Hier bedaure ich das Fehlen eines Sich-an-den-Kopf-klatsch-Smileys)

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.