Autor Thema: Im Mühlviertel  (Gelesen 2512 mal)

a.c.larin

  • Gast
Im Mühlviertel
« am: Juli 19, 2011, 09:36:45 »
Dunkelgrün erstrecken sich die Wälder,
blau von einem Himmel überspannt,
drunter wiegen reife Weizenfelder
sich im Winde! Sanftes Hügelland

wogt im gleichen Takte auf und nieder.
Lausche dieser Landschaftssinfonie!
Ihre Bäche, Flüsse formen Lieder,
die das Auge trinkt. Nur weiß es nie

um die Rhythmen allen Seins: Im Werden
und Vergehn erfüllt sich tiefer Sinn!
Gab sich nicht seit Anbeginn auf Erden
alles den Vergänglichkeiten hin?

Da die Wälder, wo die Burgen thronen,
Lebensträume, in den Stein gehaun –
dort die Dörfer, wo die Menschen wohnen,
Straßen, die dem Fuß sich anvertrau’n.......

Manchmal frag ich mich: Wo geht die Reise
letzten Endes für uns alle hin?
Doch der stille Waldsee lehrt mich leise:
Was ich war und auch für immer bin.
« Letzte Änderung: Juli 26, 2011, 10:37:34 von a.c.larin »

Guenter Mehlhorn

Re:Im Mühlviertel
« Antwort #1 am: Juli 19, 2011, 15:33:31 »
Hallo Andrea.

Wunderbar. Besonders der letzte Vers.
Nix krampfhaft verschnörkelt. Schöne, eingehende Verse, wie ich sie mag!

L.G. Günter.



Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

cyparis

Re:Im Mühlviertel
« Antwort #2 am: Juli 19, 2011, 17:13:14 »
Hier muß jedes Lobeswort versagen.
Es wär zu klein.


cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

a.c.larin

  • Gast
Re:Im Mühlviertel
« Antwort #3 am: Juli 19, 2011, 17:38:09 »
jetzt weiß ich nicht : ists wegen der hitze oder aus verlegenheit, weshalb ich rote ohren kriege?
ein jammer, dass eky derzeit nicht hier lesen kann!

dies gedicht ist mein dankeschön an ihn , da er es doch war, der uns all diese schönheit zeigte und somit ins herz legte....

lieber erich, wir werden dich bestimmt wieder mal heimsuchen!

liebe grüße,
larin


Seeräuber-Jenny

Re:Im Mühlviertel
« Antwort #4 am: Juli 23, 2011, 00:57:07 »
Liebe larin,

wunderschöne Zeilen! Ein sehr nachdenkliches Gedicht über Werden und Vergehen, an Goethe und Matthias Claudius erinnert.
Erich war so viel mehr als ein perfekter Gastgeber.

Vorschlag für die letzten beiden Zeilen:

"Und der stille Waldsee lehrt mich leise,
was ich war und auch für immer bin."

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

a.c.larin

  • Gast
Re:Im Mühlviertel
« Antwort #5 am: Juli 25, 2011, 22:06:45 »
Hallo Jenny,

mit der Wendung "Stiller Waldsee......." bin ich ehrlich gesagt auch nicht ganz zufrieden ( da fehlt doch irgendwie was?) - doch ein "und" am Zeilenanfang wollte ich genauso vermeiden.
Was tun?
Vielleicht "Jener Waldsee..." einsetzen?
Aber dann bleibt die Frage: Welcher? offen.
Grummel.
Ich schwanke immer noch. Das muss ich wohl weiterhin überbrüten.

Schade, dass Erich zur Zeit  offline ist - jetzt könnte man ihn brauchen..... :D

Liebe Grüße,
larin

Seeräuber-Jenny

Re:Im Mühlviertel
« Antwort #6 am: Juli 25, 2011, 23:02:37 »
Liebe larin,

ich finde den stillen Waldsee gut! Mich stört nur der fehlende Artikel. Dies erscheint mir zu modern für die poetische Sprache des Gedichts.

Lieben Gruß
Jenny
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

a.c.larin

  • Gast
Re:Im Mühlviertel
« Antwort #7 am: Juli 26, 2011, 08:34:04 »
Liebe Jenny,

da stört dich das gleiche wie mich: der Artikel fehlt!
Im Gegensatz zu  dir  kommt es mir so aber zu altertümlich vor.

Dann vielleicht so?

Doch ein stiller Waldsee lehrte leise:
Was ich war und auch für immer bin.


Lg, larin

Seeräuber-Jenny

Re:Im Mühlviertel
« Antwort #8 am: Juli 26, 2011, 09:55:23 »
Liebe larin,

aber du kannst es doch ruhig im Präsens schreiben, das ganze Gedicht ist doch im Präsens gehalten:

"Doch ein stiller Waldsee lehrt mich leise..."

Ja, das gefällt mir.

Lieben Gruß
Jenny
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

a.c.larin

  • Gast
Re:Im Mühlviertel
« Antwort #9 am: Juli 26, 2011, 10:36:58 »
aye, käpt'n, so machen wirs!  ;)

Erich Kykal

Re: Im Mühlviertel
« Antwort #10 am: Mai 28, 2020, 22:30:58 »
Hi larin!

Warst ja schon lang nicht mehr zugegen, aber was soll's.

Warum habe ich das damals nicht kommentiert? Nie gelesen, weil übersehen, kann das sein?

Jedenfalls ein Kleinod und eine schöne Erinnerung an unser - wenn ich mich recht entsinne - allererstes Dichtertreffen bei mir im Mühlviertel, dem noch viele folgten. Ach, das waren noch Zeiten damals ...

Gern hervorgekramt und - ein wenig wehmütig - alle Ehren erwiesen!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Seeräuber-Jenny

Re: Im Mühlviertel
« Antwort #11 am: Juni 08, 2020, 18:38:05 »
Oh nein, is das schon fast neun Jahre her. Und sogar unser oller gun hat noch kommentiert. Ach, war das eine schöne Zeit, unsere Treffen im Mühlviertel. Unvergesslich. Unwiederbringlich auch.

Lieben Gruß
Jenny
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

a.c.larin

Re: Im Mühlviertel
« Antwort #12 am: September 15, 2020, 17:02:30 »
Hi Jenny, hi Erich!

Vielen Dank für die Kommis - nach sooo langer Zeit.
Ja, ich weiß, ich hab lange geschwiegen, mea culpa - ich war in den letzten Jahren einfach zu müde für alles. Job und Privates kosteten einfach viel Kraft.
Mir werdn halt alle ned jünger. ::)

Doch ich hoffe , in den kommenden Monaten etwas regelmäßiger vorbeizuschauen.
Das rege Treiben von früher
kommt wohl nimmer zurück, genausowenig wie die leider von uns Gegangenen....

Hilft nix; darüber zu jammern. Freun wir uns, dass es war - und blicken wir -(hoffnungsvoll , trotz aller Dementi) nach vorne.
Wer weiß schon, was das nächste Ufer uns bringt?

Liebe Grüße aus Wien!
Larin

Seeräuber-Jenny

Re: Im Mühlviertel
« Antwort #13 am: September 19, 2020, 02:26:47 »
Liebe larin,

das Dichten auf unserer Wiese ist und bleibt ein schönes Hobby. Wenn die Pflicht ruft oder wenn man keine Lust und Energie hat, dann halt mal für ne Weile nicht. Ich freue mich jedenfalls sehr, dich wiederzutreffen. In Gedanken warst du ja nie weg.

Das rege Treiben von früher kommt natürlich nicht zurück, zumal unser Herzstück fehlt, unsere Cyparis. Sehen wir einem neuen regen Treiben entgegen! Auf jeder Wiese ist ein Kommen und Gehen. Das ist der Lauf des Lebens. Generationen von bunten Schmetterlingen, goldenen Käfern, ulkigen Maulwürfen, verfressenen Kaninchen, Füchsen und Wildschweinen mögen auf unserer Wiese verweilen.

Hoffnungsvoll trotz aller Dementi? Was meinst du? Bezüglich der Wiese oder gesamtgesellschaftlich? Möge das Pflänzchen Hoffnung gedeihen, hier und in der restlichen Welt.

Lieben Gruß
Jenny
« Letzte Änderung: September 19, 2020, 02:31:09 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

a.c.larin

Re: Im Mühlviertel
« Antwort #14 am: September 19, 2020, 07:33:36 »
Liebe Jenny,

es gibt wohl so Einiges, was uns im Moment
verunsichern kann, Gesellschaftliches, Persönliches, Individuelles, Globales.
Das Leben ist kein langer, ruhiger Fluss!
War es nie.
Menschen tendieren aber dazu, sich in die Wolle zu kriegen, wenns schwierig wird. Auch die Suche nach "Schuldigen" ist so ein Ding. Kann man anlässlich von Corona wieder ganz gut beobachten .
Klimaveränderung, Globalisierung, Umweltverschmutzung, Flüchtlingsströme, die nicht abreißen.....
Es gibt genug Baustellen, an denen zu bauen ist.
Nichtsdestotrotz kann jeder von uns nur so viel tun , wie er tun kann. Im ersten Schock des Lock-Down war ein Stück dieser Rückbesinnung spürbar.
Im Sommer ist wieder mehr Feierstimmung ausgebrochen. (Nachvollziehbar warum, aber leider illusionär) Ich denke, wir sind da noch lange nicht durch, wo wir durchmüssen.

Und zum alten Hollodero werden wir nicht mehr zurückkehren können - dürfen wir auch nicht!
Schneller , höher , stärker, Mehrkonsum ind Mehrverbrauch , Wachstum um jeden Preis - das kann nicht die Lösung sein.

Corona ist ein schmerzhafter Rückschnitt und der Klimawandel wird ein Übriges tun. Es wird
große Umwälzungen geben. Das wird die einen mehr, die anderen weniger  treffen.
Was dringend überlegt werden muss, ist, wie wir die schützen, die es mehr trifft.(die Alten, die wirtschaftlich Schwachen, die, die auf der Flucht sind)

Was traurig , aber wahr,  sein wird, ist:
Wir werden nicht alle schützen können.

Es wird daher nötig sein, dass auch jeder auf sich selber acht gibt - und auf die, die unmittelbar um ihn stehen.
Auch der beste Sozialstaat kann nicht alles lösen.Es braucht das Mitdenken, das Mitfühlen,die Achtsamkeit jedes einzelnen!

Nicht im Sinne von Vernadern und neuer Blockwartmentalität - aber sehr im Sinne von Achtsamkeit und tätiger Mithilfe/Unterstützung.

Das macht einen Unterschied, der nicht zu unterschätzen ist!
Viele fühlen sich ohnmächtig und denken: Ich kann doch eh nix tun...Die Politik "da oben" macht, was sie will!
Aber ich setze dem entgegen: Jedes freundliche Wort, jedes tatkräftige Anpacken, jede noch so kleine Veränderung im eigenen Leben ist ein Schritt in die richtige Richtung(weniger Fleischkonsum, weniger Müll, mehr zu Fuß oder mit Rad, wos halt geht und Maske rauf, verdammt nochmal, so ne Katastrophe ist das nicht.)

Es gibt nichts Gutes - außer man tut es!
Und zwar selber. Jeder einzelne.

Und vor allen Dingen: Seid NETT zu einander! Gerade jetzt.
Auch wenn  die Meinungen differieren:

Hart in der SACHE sein - aber weich zu den beteiligten PERSONEN! (Zitat: Virginia Satir)

Wir dürfen unseren Ängsten und unserem Zorn nicht das Kommando überlassen!
Denn dann verlieren wir unsere Klugheit.

Ich werde nicht aufhören, um Kluges zu ringen, denn etwas Besseres können wir nicht tun!

In diesem Sinne: Besinnen wir uns auf unsere Kreativität, auf unseren Einfallsreichtum und auf das, was immer schon geholfen hat in Krisenzeiten: Solidarität!

Das meinte ich mit: "Hoffnungsvoll- trotz aller Dementi!"

Lg, larin
« Letzte Änderung: September 19, 2020, 07:37:17 von a.c.larin »