Hi Hans!
Soso ... "zweifelhafte Migration". Hieß es nicht immer "Im Zweifel FÜR den Angeklagten"?
Zu "AfD-Nähe": Ob die AfD nun eine (Fast-)Nazipartei ist oder "nur" extrem rechtskonservativ ist mir wurscht, die Einstellung a la "Sollen die doch da unten verrecken oder ersaufen, Hauptsache, sie kommen nicht zu uns!" teilen sie auf jeden Fall, und allein das disqualifiziert sie als menschlicvh ernstzunehmende Diskutanten.
Zum "Meinungsphänomen" (und ich sage nicht, dass du auf jeden Fall unrecht hast. Ich frage nur, wie objektiv deine Sicht ist):
Ja, Lobbyismus - und darum handelt es sich hier - ist ein Übel, befördert Korruption.
Aber könnte es nicht sein, dass man auch ein Stück weit Recht hat, wenn man konstatiert, dass rechtsextremes (oder extrem rechtskonservatives) Gedankengut WIRKLICH eine Gefahr darstellt, und zwar mittlerweile weltweit?
Und muss jemand, der mit Neonazis mitmarschiert (oder sie mitmarschieren lässt), bloß damit mehr rumbrüllen und dagegen sind, nicht zurecht den Vorwurf gefallen lassen, dass er mit dem Feuer spielt - und nicht zuletzt mit solchem Gesindel dann in einen Topf geworfen wird?
Was immer diese Pegiden, Querdenker, Coronaleugner oder sonstige Dagegenseier vom Dienst auch immer für relevante Argumente haben könnten, sie haben es durch solche Akte gesteigerter Dämlichkeit schlicht versemmelt!
Sich nun laut zu beschweren, dass man sie immer gleich in die Naziecke stelle, finde ich nach so vielen Demos mit oder neben eindeutigen Nazis ziemlich daneben. Wie realitätsfern und blauäugig kann man sein, dass man glaubt, es würde nicht braun abfärben, wenn man gemeinsam mit diesem Auswurf der Menschheit rumskandiert und sich hinterher nicht - oder viel zu spät - eindeutig davon distanziert!?
Einen "Mainstream" wird - und MUSS - es immer geben, wenn Konsens ein Land regierbar machen soll. Das ist per se nix Schlechtes. Und Mauschelgeschäfte in der Wirtschaft sind nun wirklich nichts Neues.
Leute, die grundsätzlich dagegen sind, wie was gemacht wird, sollten sich zumindest selber mal gefragt haben, inwieweit sie nur ihre Sturheit ausleben, oder ihren Selbstwert über politisches Rebellentum definieren, oder einfach nur gern absudern, um den Lebensfrust loszuwerden, der eigentlich ganz andere Ursachen hat.
Oder, wenn sie überzeugt sind, auf demokratischem Wege nie Gehör zu erhalten, ob es nicht auch ein wenig daran liegen kann, dass sie deshalb nicht ernst genommen werden, weil sie nie fähig waren, das GANZE Bild zu sehen, und ihre in der Eigensicht so gewaltigen Defizite im Gesamten kaum eine Rolle spielen, sodass das Ausmaß ihrer Erbosung angesichts der marginalen Gründe eher lächerlich wirkt?
Wo hört der produktive kritische Geist auf, einer Gemeinschaft zu nützen - einer Gemeinschaft nützen zu WOLLEN, und ab wann ist man nur noch ein rein destruktiver Verschwörungstheoretiker, der alles niederbrennen würde, was Generationen aufgebaut haben, nur um am Ende in egomanischer Kleingeistigkeit "Ich hab's gewusst!" sagen zu können!?
Schlechtreden ist leicht. Das hätt ich auch schon "damals" gekonnt, in den fetten Jahren, und genug Motzbeutel haben es auch damals genau so gemacht, denn manchen ist es nie recht, so wie es ist. Aber befindet man sich immer im Bereich der Verhältnismäßigkeit? Wird da nicht oft genug ein aufgeblasenes Schreckgespenst an die Wand gemalt, als stünde man 5 Minuten vor dem Untergang des Abendlandes, nur um den eigenen Theoremen mehr Gewicht zu verleihen?
Objektivität ist ein schönes Wort - und man findet das, was es bezeichnet, leider so selten im menschlichen Denken und Handeln. Bist du sicher, dass nicht DU derjenige ist, der in einer "geistigen Blase" sitzt und selektiv nur wahrnimmt, was dazu passt?
LG, eKy