Autor Thema: Die Biowanda  (Gelesen 651 mal)

hans beislschmidt

Die Biowanda
« am: Juli 08, 2020, 11:10:36 »

Am Markt steht Wanda an der frischen Luft,
inmitten Lauch und Nektarinen
und passend zu der grünen Gärtnerkluft
trägt sie am liebsten Holzpantinen.

Bei Wanda schimmert blau ein Damenbart
und unter Nägeln klebt der Dreck.
Man sieht ihr an, dass sie an Seife spart
und auf der Schürze prangt ein Fleck.

Ist auch Gemüse und Salat verdorrt,
sie lächelt stets mit Bauernschläue
und sind die Bioeier nicht vor Ort,
kauft sie bei Aldi einfach neue.

Die Gammelware hat auch ihren Preis,
denn das ist von Natur gegeben..
Das stört nicht den erlauchten Kundenkreis,
denn schließlich muss die Wanda leben.
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

gummibaum

Re: Die Biowanda
« Antwort #1 am: Juli 08, 2020, 12:22:06 »
Lieber Hans,

du scheinst Wanda und ihr Bioangebot nicht besonders zu mögen, denn beides wird als abstoßend und sie selbst noch als unehrlich vorgeführt. Aber tatsächlich gibt es auf diesem Feld auch sowas. V9: Sind auch...

Gern gelesen.
Grüße von gummbaum

hans beislschmidt

Re: Die Biowanda
« Antwort #2 am: Juli 08, 2020, 16:55:19 »
Hi Gum,
früher habe ich solche Biostände gar nicht beachtet, denn ich habe ausschließlich in großen Discountern eingekauft aber seit einem Jahr etwa kaufe ich Bio - Gemüse, Fleisch, Kartoffeln und Teigwaren usw. Ganz einfach weil es einem schlecht werden kann, wenn man liest, was die Nahrungsmittel heute an Schadstoffen enthalten. Die kleinen Discounter Aldi und Rewe haben ihr Bio Angebot seit einiger Zeit beachtlich erweitert und die Waren dort sind frisch und appetitlich. Mein Auge ist also besser geschult als früher, umso mehr fällt mir bei manchen Marktstandbetreibern diese Schlampigkeit auf und die Kunden glauben anscheinend noch, dass dies als Demeterbeigabe dazu gehört. Manche wohlgemerkt!
Ich bin gerne bereit regional zu kaufen und auch einen höheren Preis zu bezahlen aber nicht wenn die Kunden derart mißachtet werden. Hätte ich im Restaurant einem Gast eine ähnliche Qualität vorgesetzt, wär der Teufel los gewesen.
Danke für deinen Kommentar.
Gruß vom Hans
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)