So - nun aber:
Keine Gewissheit haben, nicht in Schubladen stecken, offen bleiben
beschreibst Du mit diesen Zeilen:
Ich möchte Fragezeichen sein
vor den rigorosen Entscheidungen,
das Zarte, das sich keiner
stolzen Gewissheit beugt.
Vor und hinter jedem Urteil stehen, wie Sufnus meint, gefällt mir ausnehmend gut als Alternative
und impliziert für mich,
dass eineR schon in Gedanken offen bleibt, nicht wertet.
Deine Zeilen bedeuten für mich,
dass erst mit einem Tun gewertet wird - ent-schieden wird.
Das Lächeln, das die Kränkung entwaffnet -
treibt mir die Tränen in die Augen.
Ich scheine wohl viel Derartiges beobachtet und erlebt zu haben.
Wundervoll, wenn eineR dabei steht, der lächelt, wenn das geschieht.
In den Arm nehmen ist noch schöner.
Verhindern wäre das Optimum und ist so schwer, oft.
Die Widerworte,
wie oft sind sie von Nöten
und wie oft werden sie niedergeschlagen,
die kleinen Revolutionen -
bis hin zum Stillstand, zur Vernichtung des Mutes.
Wie mag da ein entmutigtes Herz sich regen, neu regen, aufregen,
wenn ein anderer Ton zu hören ist im Außen. Die Klangschale des Widerwortes angeschlagen wird .....
Die Propheten -
haben sie nicht meist Schreckliches voraus gesagt?
Die überfluteten Seelen derer, die ständig Unheil voraussehen, nicht Ruhe geben mögen --
ja, wie gut, wenn sie ausruhen dürfen. Endlich. Im Schweigen.
Und schlußendlich Staunen
um zu SEIN.
Endlich zu sein.
Ein schönes sehr innerliches Gedicht.
Ich mag es sehr.
Herzlich
Eleonore