Hi Gum!
Erinnert mich ein wenig an das bekannte Rilkegedicht:
Der Fremde
Ohne Sorgfalt, was die Nächsten dächten,
die er müde nichtmehr fragen hieß,
ging er wieder fort; verlor, verließ -.
Denn er hing an solchen Reisenächten
anders als an jeder Liebesnacht.
Wunderbare hatte er durchwacht,
die mit starken Sternen überzogen
enge Fernen auseinanderbogen
und sich wandelten wie eine Schlacht;
andre, die mit in den Mond gestreuten
Dörfern, wie mit hingehaltnen Beuten,
sich ergaben, oder durch geschonte
Parke graue Edelsitze zeigten,
die er gerne in dem hingeneigten
Haupte einen Augenblick bewohnte,
tiefer wissend, dass man nirgends bleibt;
und schon sah er bei dem nächsten Biegen
wieder Wege, Brücken, Länder liegen
bis an Städte, die man übertreibt.
Und dies alles immer unbegehrend
hinzulassen, schien ihm mehr als seines
Lebens Lust, Besitz und Ruhm.
Doch auf fremden Plätzen war ihm eines
täglich ausgetretnen Brunnensteines
Mulde manchmal wie ein Eigentum.
Du löst in der Conclusio das Ganze zu einem Traum auf (was spätestens nach dem "leicht wie Papier"-Bild klar gewesen sein sollte ...
). Wie immer sorgen deine kurzen, heiter tanzenden Zeilen für fröhliche Gelassenheit.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy
PS: Ich hab 12 neue Gedichte am Start hier (ja, ich schreibe wieder, extra für euch!), falls es dich (oder sonstwen von der alten Riege) interessiert.