Autor Thema: Ich kauf mir lieber einen Aluhut  (Gelesen 869 mal)

hans beislschmidt

Ich kauf mir lieber einen Aluhut
« am: Mai 11, 2020, 16:03:13 »
 Ich kauf mir lieber einen Aluhut

Gelöbnis für mein bestes Schutzmodell -
seht her, es ist der schönste Aluhut,
ich trage ihn - ob dunkel oder hell,
so schützt er mich vor böser Strahlenflut.

Selbst gebastelt aus der Küchenrolle,
hält er telepathisch Zeugs gut ab
und CIA, sowie Geheimdiensttrolle
scheitern an der abgeschirmten Kapp.

Die unterirdischen Reptiloiden,
auch Aliens, W-Lan, Kosmosstrahlen
oder Ortungschips - alles wird vermieden,
vor allem Fake News vor den Wahlen.
.
.
.
und sonntags mach ich Blasmusik ...
immer nur das gleiche Stück ...
la la lala la lalha...ha ha
« Letzte Änderung: Mai 11, 2020, 16:06:10 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Sufnus

Re: Ich kauf mir lieber einen Aluhut
« Antwort #1 am: Mai 11, 2020, 17:07:13 »
Wer Billy Mo seligen Angedenkens nicht kennt, wird ob der letzten Zeilen womöglich etwas verwirrt sein... davon ab eine schöne Parodie auf die Aluhutträger! :)

Erich Kykal

Re: Ich kauf mir lieber einen Aluhut
« Antwort #2 am: Mai 11, 2020, 18:07:25 »
Hi Hans!

Abgesehen vom wie stets hoffnungslos zerrütteten Metrum ein treffender Seitenhieb auf die Verschwörungstheoretiker und Fantasten, die lieber an UFOs glauben, die sie alle irgendwann "heimholen", an böse Schadstrahlung aus Geräten oder Kosmos, oder schlicht an die Wiedergeburt von Elvis, als die Realität um sich herum objektiv wahrzunehmen und zu akzeptieren.

Woran es dabei primär mangelt, ist die Fahigkeit und der Wille zu  möglichst objektiver Gewichtung des tatsächlichen Faktenbestandes. Unsere selektive Wahrmehmung begünstigt diesen Missstand obendrein. Gäbe es nicht so viele Leute, die sich unbewusst klare Gedanken verweigern oder ihrer gar nicht fähig sind, wir hätten keine Kriege mehr, kein Elend und (fast) keinen Hass.

Der Mensch füllt die von ihm empfundene Leere gern mit allem Möglichen, das seiner Fantasie entsprungen ist. Entsprang es eines anderen Fantasie, verschwimmen rasch die Grenzen von Erfundenem und real Geglaubtem, und gerade realitätsferne, romantisierende, an Magie, Außerirdische oder Globuli glauben wollende Gemüter versteigen sich gern und intensiv in alle möglichen Spinnereien mit Wahrheitsbehauptung, und nicht erst seit ein Erich von Däniken davon profitierte. Aber seitdem ist dieser Zweig der Vernunftsverweigerung zu einer eigenen Versorgungsindustrie herangewachsen, mit jeder Menge pseudowissenschaftlicher Literatur, die diese Theoreme stützen soll, es gibt Tagungen, Seminare, Reisen usw... - nur um gutgläubigen Deppen, die nach einem Religionsersatz suchen, geschickt das Geld aus der Tasche zu ziehen!
Die nächste Steigerung wären dann die verschiedenen Sekten, die alle behaupten, uns zu besseren Menschen machen zu können, weil offenbar ein jeder davon auszugehen scheint, dass keiner sich gut genug sein kann ... - allen voran die entmündigenden/entmündigten Ekelpakete von Scientology.

Ich hab jedesmal meinen Spass, wenn die Zeugen Jehovas wieder mal bei mir anläuten ... - obwohl, seit etwa 5 Jahren kam da keiner mehr. Hat sich wohl bei denen herumgeschwiegen, dass ich "böse" bin ...  ;D >:D Starke, sachkundige, freie und selbstbewusste Geister schätzen sie nicht ... keine Zielgruppe.  ;)

LG, eKy
« Letzte Änderung: Mai 13, 2020, 01:09:11 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

hans beislschmidt

Re: Ich kauf mir lieber einen Aluhut
« Antwort #3 am: Mai 12, 2020, 15:57:10 »
Hi Suf,
Der Vergleich mit dem schwarzen Lederhosentrompeter lag nahe hehe ... unvergessen ...
und mit dem was Erich noch alles auf's Büffet gepackt, könnte man noch zwei drei Gedichte bespötteln. Danke für Zeit und Kommentare. Gruß vom Hans
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)