Autor Thema: Was drei Linse fa e Supp gebt  (Gelesen 1464 mal)

hans beislschmidt

Was drei Linse fa e Supp gebt
« am: Juni 14, 2021, 11:04:03 »
Unser Sprooch unser Sprüch ...
.. der hat gemach wie de Mann im Kalkowe
.. dem mol gewies was drei Linse fa e Supp gebt
.. der hat gischtern mol widda Hawa gehad
.. geguckt wie e Kuh wenn's dimmelt
..wann die Maus satt is, schmeckts Mehl bitter
.. wann de Hund net geschiss hät, hätta de Haas kridd
.. so alt werd kenn Kuh
.. der hat ganz scheen Lack krieht
.. der hat e Zigar krieht
.. dem hann se mol die Gerschd geschnied
.. der hat gemaust wie Steenesel
.. der hat aangeb wie zeh naggische Nescha
.. der hat unnergeleed fa drei
.. der will mit de große Hun brunze gehn, un kridds Been nit hoch
.. der hätt besser in sei beschd Hemd geschiss
.. am Schluss war uff emol de Gaul all
.. de Kutscher knalltmit dePeitsch wanna hemfahrt
.. wanns ans sterbe geht, muss ma beigehn
.. amme rußische Schorschte reibt ma sich net
.. nix uffm Lumpe awwer Lapaloma peife
.. un Ruckzuck war die Fratze dick
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Werd continued
« Letzte Änderung: Juni 14, 2021, 11:05:43 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Sufnus

Re: Was drei Linse fa e Supp gebt
« Antwort #1 am: Juni 14, 2021, 14:13:24 »
Lieber Hans,
eine schöne fremdsprachliche Lektion! Dialektausdrücke sind einfach ein wahrer Fundus für eine Kommunikation, die zwar sehr bildstark ist, aber doch direkt zum Punkt kommt! :)
Und damit ich was lerne: Was bedeutet "Hawa gehad?" Das Wort "Hawa" krieg ich grad durch keine Lautverschiebungen oder Anklänge in ein hochdeutsches Äquivalent überführt. Und was ist Gerschd? Gerste? :)
Ich mags! :)
LG!
S.

hans beislschmidt

Re: Was drei Linse fa e Supp gebt
« Antwort #2 am: Juni 16, 2021, 15:12:55 »
Lieber Suf,
Ich fang mal mit der Gerschd an. Schon in Grimms Märchen kriegt die Ziege zur Strafe den Kopf rasiert, wahrscheinlich ein mittelalterlicher Brauch Straftäter öffentlich zu bestrafen.
Nun gibt es bei der Gerste eine Art, die Mähnengerste heißt und so ähnlich aussieht wie die Mähne eines Pferdes. Daher wohl die Assoziation. Noch heute heißt es hier, wenn man einen Rüffel einfängt ... dem hanse mol die Gerschd geschnied ... gleiche Bedeutung auch bei ... Zigar vom Chef kried oder Lack vom Chef kried... was von Arbeitskollegen mit süffisanten Grinsen goutiert wird.
Das andere etwas später, denn ich baue ein Wellnesseckchen für nach der Sauna im Garten. Wenig Zeit für die Muse.
Gruß vom Hans
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Warum der Hafer ... Hawa ... herhalten muss, um den alkoholisierten Zustand zu beschreiben, ist mir nicht klar. Auf der Besoffenheitsskala ist Hafer in der Mitte mit der Andeutung des Gewohnheitstrinkers .... der hat mol widda Hawa gehatt... also das war nicht das erste Mal. Es beginnt im Saarland ganz human ... der war nimmi ganz bei sich .... der hat hat schun die zwei Wolldecke im Mund gehat.... der war struwelisch... bis hin zu ... der war voll wie die Sau... so gibt die Begrifflichkeit quasi die ungefähre Promillezahl wieder. Trinken ist hier Volkssport. Hehe ... Gruß vom Hans
« Letzte Änderung: Juni 16, 2021, 15:27:09 von hans beislschmidt »
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