Autor Thema: Abnutzungserscheinungen  (Gelesen 754 mal)

Erich Kykal

Abnutzungserscheinungen
« am: September 29, 2019, 12:01:36 »
Jetzt bin ich endlich doch noch müd geworden,
erschöpft von all den Jahren, die mich hielten,
von all den Spielen, die wir willig spielten
als Diebe, die einander täglich morden.

Jetzt zieht es mich nicht mehr an jene Stellen,
wo man sich wechseln kann mit fremden Häuten,
als wäre man gut Freund mit fremden Leuten,
die wie man selbst ein rasches Urteil fällen.

Jetzt bleibe ich bei mir an allen Tagen
wie ein Verwundeter, der nicht mehr heilen
und werden kann, was er vom Tag noch wollte,

und suche Antwort auf ein Bündel Fragen,
die einzig noch getreu bei mir verweilen
und wissen möchten, was das alles sollte.
« Letzte Änderung: September 29, 2019, 13:51:42 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Abnutzungserscheinungen
« Antwort #1 am: September 29, 2019, 20:08:41 »
Lieber Erich,

müde werden kann so gesehen auch zum Reifen führen, aber die Einsichten erlauben dem Ermatteten nur noch begrenzt weisere Taten.

Schön gedichtet. Sehr gern gelesen.
Gruß von gummibaum   

Erich Kykal

Re: Abnutzungserscheinungen
« Antwort #2 am: September 30, 2019, 16:45:56 »
Hi Gum!

Vielleicht liegt gerade die größte Weisheit darin, so wenig wie möglich zu tun!?  ;)

Ein minimal invasives Dasein erspart viel Kummer und Leid, Verscherungen, Verwirrungen, Missverständnisse und Irrtümer!  8)

Vielen Dank für deinen kundigen Beitrag!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.