Hi Agneta!
Die eigentliche Aussage des Gedichtes ist, dass wir allzu leicht und oft genug oberflächlich oder pauschal über andere urteilen, und wenn wir es tun, dieses Urteil nie revidieren, ja oft Jahrzehnte davon ausgehen, der Beurteilte sei immer noch exakt genau so wie damals, als man ihn verwarf. Die Erinnerung wird so quasi "zeitlos", eingefroren in unserem Gedächtnis.
Dabei übersehen wir, dass wir nicht einmal uns selbst ganz durchschauen, uns immer wieder selbst überraschen können, und dass wir schon nach wenigen Jahren komplett andere Menschen sein können, je nachdem, wie das Leben mit uns spielt.
Jenen, die wir einmal nicht mochten, sprechen wir das allerdings unbewusst ab - sie bleiben für uns lebenslang dieselben "A-löcher"! Das ist unfair und ausgesprochen subjektiv, und ich muss leider zugeben, das ich mich darin nicht anders verhalte: zu groß ist mitunter mein Groll, um zu vergeben. Allerdings gestehe ich jedem zu, sich verändert zu haben, denn ich merke sehr bewusst, wie sehr ich selbst mich mit den Jahren immer wieder verändere.
Leider tun viele gerade das nicht - zumindest nicht bezüglich jener Eigenschaften, die sie mir unsympathisch machten...
Das wollte ich mit obigen Zeilen zum Ausdruck bringen.
LG, eKy