Wie seltsam mir das Leben ist.
Wie irdisch muss ich denn noch werden?
Ich wachse auf dem Grund im Boden
ganz still in diese Wipfel ein.
Doch sag, wenn du ganz oben bist:
Wie ist das Leben, hier auf Erden?
Ist es die Farce in Episoden?
Vielleicht ist es auch Glücklichsein?
Der Wert der Dinge liegt im Schweigen.
Das Wachstum küsst die Hand der Zeit -
der Wartende wird werden (eigen),
und Geistloses wird Eitelkeit.
Und das heißt lieben: Zuckerwatte,
die sich im Kindermund vermehrt;
dem Lichte nach, nah ist der Matte,
der sich in seiner selbst verehrt.
Und alles Laute wird sich finden,
sich in uns mehrend klebrig winden.
(ich meide Lautes, bevor ich Lautstärke werde)
Es ist, als ob Zerfall im Leben wächst.
Denn Gutes tun, heißt lang nicht Gutes ernten.
Denn Du zerfällst auch wenn du Gutes tust!
Und jener Zorn zieht schon demnächst
in unsre Häuser wie ein netter Gast.
Er fasst mit zarten Händen unsre Lust.
(wird Last, wird Last, wird Last)
Tritt auf in fein geschnittenem Damast.
Dann sinds die Eltern, die uns altern.
Ich schreibe Sorgen in Kassiber:
bin Licht und Kraft wie ein gemalter
Engel in der Nacht am Tiber.
Verstreiche nicht, du Leid des Lebens!
Ich sammle Dich und trink Dich leer!
Klein machst du mich vergebens:
denn ich bin weit und tief und schwer!
ad hoc, 27.10.2018 @