Respekt, lieber Gum, Respekt. Ich musste sofort an die Windungen der katholischen Kirche denken, die aufarbeiten wollen ohne aufzuarbeiten.
Viele Kinder sterben, wenn auch nicht körperlich und doch seelisch nach so einer Tat. Wobei es eigentlich zwei Verbrecher sind; der eigentliche Täter und die Eltern, die wegschauen.
Tausendmal habe ich mich gefragt, warum sie wohl wegschauen. Es muss das sein, was du in den phlegmatischen Äuserungen des Vaters im Gedicht verdeutlichst, Hilflosigkeit gegenüber einer Macht, einer anerkannten Person, eines gesellschaftlichen Kodexes (König, Pfaffe, Arzt, Trainer ect.).
Mein Vater verbot mir schon als kleines Kind, einen Knicks zu machen. Er sagte: Du musst vor niemandem knicksen, bist doch kein Diener. Das war verdammt selten in den Ende Fünfigern, wo kleine Mädchen brav im rosa Tüttü im Wortlosen verschwanden.
MIR wäre das bei mir selbst und auch bei bei meinem eigenen Kind auf Grund dieser Erziehung also nicht passiert. Bei mir hätte keine Linde geweht, ich hätte sie einen Kopf kürzer gemacht. Und mein Vater hätte wohl gleich den ganzen Waldabgesägt...GGG
Hierzu aber braucht es Eltern, die bedingungs-und furchtlos zu ihren Kindern stehen, ohne Standesdünkel anuerkennen.
Das Pferd, das selbst in Abhängigkeit steht, hat hier hier die Funktion des alten griechischen Chors, der mahnt und die Wahrheit offenlegt.
Richtig gut gemacht, das Werk und ja, wie Erich schon sagt: Wichtig! Man kann da nicht oft und nicht radikal genug den Finger in die Wunde legen, die man den Tätern zuerst einmal beibringen muss.
Unsere Kinder, Enkel sind unsere Schätze und wir müssen sie behüten.
Klasse Werk.
LG von Agneta