Autor Thema: Sommermelancholie  (Gelesen 883 mal)

Erich Kykal

Sommermelancholie
« am: August 06, 2023, 10:00:04 »
O wie herrlich blüht das Leben,
jagt ein Grün das andre satt,
alle Geister zu erheben,
ganz egal, wie leer und matt.

Brise spielt mit weichen Schatten
an der Hauswand, sanft und mild,
Stunden nach, die einst wir hatten,
vor dem ländlichen Gefild.

Wälder sprechen, Äste knarren,
wenn ein Wind die Luft bewegt.
Ferne bleibt die Welt der Narren,
wo sich meine Seele regt.

O wie herrlich blüht das Leben,
bin ich auch kein Teil davon,
nicht mehr willens, mich zu heben.
Ach Natur – wer bin ich schon ...
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Sommermelancholie
« Antwort #1 am: August 06, 2023, 17:46:15 »
Sehr, sehr schön, lieber Erich,

wird hier, passend zum Spätsommer, ein Scheideweg betreten.

Das lyrische Ich erfreut sich daran, wie wenig Erfrischendes ausreicht, selbst sehr Ermattete schnell wieder in Spiel und Spaß zu verwickeln, er findet sich im Rückblick als fast lebendigsten Teil dieser sorglosen und traumstrickenden Natur wieder und erkennt plötzlich, dass er zu matt ist, noch wiederbelebt zu werden und teilzuhaben.

Mit Freude und Trauer gelesen.

LG g   

Erich Kykal

Re: Sommermelancholie
« Antwort #2 am: August 07, 2023, 01:20:17 »
Hi Gum!

So ist das eben - wir verblassen. Für die meisten heißt das: Fast wie nie gewesen, was den 'Ruhm der Nachwelt' betrifft. Nicht dass ein gereifter, gebildeter Mensch noch danach streben würde - solche Oberflächlihkeiten eines unsicheren Egos hat er längst hinter sich gelassen, vor allem, wenn man angesichts menschlicher Dummheit oder Gehässigkeit die Zweischneidigkeit jeglichen Ruhms bedenkt, gerade heute im Zeitalter der Massenmedien und ihrer rasend schnellen Verbreitung jeflichen Mülls, der dann auch noch für bare Münze genommen wird.

Erst habe ich mich von meinen Tagen als aktiv Sport Treibender verabschiedet, dann vom Wandern, heuer vom Motorradfahren. Na, wenigstens rauche und saufe ich nicht mehr - obwohl mir der Whisky in letzter Zeit wieder zu schmecken beginnt ...  :o ::) - Man nimmt's halt mit Humor, oder Fatalismus, oder mit fatalistischem Humor ...  ;) ;D 8) >:D


LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.