Autor Thema: America first  (Gelesen 934 mal)

Curd Belesos

America first
« am: November 23, 2017, 23:34:20 »
Oder: Der neue Präsident

Nicht jedem ist der Präsident willkommen,
denn er betrügt und ist dazu brutal,
rassistisch und sexistisch allemal,
auch seine Ziele machen uns beklommen.

Doch gibt es Menschen, die gern mit ihm tingeln,
die hängen ihre Mäntel in den Wind,
da sie, wie er, nur geil auf Kohle sind
wird es in ihren Kassen kräftig klingeln.

Meist wird ein Volk sich seinen Führer wählen,
auch wenn es andern Ländern nicht gefällt,
weil sie in seiner Wahl ein Unglück sehen,

denn wie so oft in der Geschichte schon geschehen,
geht es den meisten nur um Macht und Geld,
und dafür muss nicht nur sein Land sich quälen.

© Curd Belesos     
« Letzte Änderung: November 25, 2017, 23:57:21 von Curd Belesos »
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

Erich Kykal

Re: America first
« Antwort #1 am: November 24, 2017, 00:30:31 »
Hi Curd!

Trefflich gesprochen - wie gut hast du den armseligen Egomanen beschrieben!

Laut Einstein ist die Dummheit der Menschen unendlicher als das Universum, und wer wären wir, ihm zu widersprechen ...

Die Amis sind in vielerlei Dingen ein unverkrustetes, wundervoll dynamisches Volk - in anderen Dingen wiederum unglaublich ungebildet, naiv und oberflächlich.

Wir in Europa misstrauen Politikern, geschult durch die unzähligen Enttäuschungen und Missbräuche der Macht in den vergangenen Jahrhunderten, die angefüllt waren mit Intrigen, Machtspielchen und Kriegen auf den Rücken ungezählter Verführter oder Gezwungener.

Die Amis sind gerade erst dabei, diese Erfahrungen zu machen. Sie glauben weitgehend noch an die absolute Integrität ihrer pseudodemokratischen Potentaten, trotz vieler Skandale und Filme darüber. Sie tun es, weil sie patriotisch denken und viel dafür hintanstellen.

Sie sind das Siegen gewohnt, den Ruf als Weltmacht und Moralpolizei. Dass all das letztlich nur ein sozial verträgliches Deckmäntelchen für beinharte politische und wirtschaftliche Interessen darstellt, wollen sie einfach nicht wirklich realisieren.

Die USA haben im Lauf ihrer Geschichte mehr rechte Diktaturen unterstützt als bekämpft - allein das sollte zu denken geben. Aber wer will das schon, wenn er lieber Fähnchen schwenken und die Nationalhymne schmettern will, um weiter an Größe und Integrität glauben zu können!

Trump ist nur der letzte Ausdruck (oder besser: Auswurf) des dortigen Brutalkapitalismus, der bis heute über Lobbyisten und geschmierte Politiker dafür sorgt, dass es noch nicht einmal ein umfassendes Gesundheitssystem gibt - das würde ja den möglichen Reingewinn minimieren!
Verkauft wird den Bürgern das als Zeichen der Unabhängigkeit, wenn sie ihren Artzt selbst bezahlen müssen. Die sich das nicht leisten können, waren laut dem vorherrschenden Sozialdarwinismus eben zu faul, zu unbegabt, zu unterbelichtet für eine vernünftige Karriere.

Mit den Waffengesetzen verhält es sich genauso.

Und Trump bedient sie ALLE: Ob gegen Umweltverordnungen, Waffenbeschränkungen, Klimaschutz, usw. - er enthemmt das pure Gewinnstreben und verkauft es als kommenden Wohlstand für alle. Dabei sollten doch mittlerweile selbst die Dümmsten wissen, das das Brot immer auf die Butterseite fällt! Die ohnehin Reichen werden noch mehr scheffeln, und die armen Säue, die sich für den Aufschwung krummschuften, dürfen mit Gesundheitsschäden und ohne Geld für Behandlungen früher verrecken und belasten so keine Pensionskassen.

Wie wunderbar sich doch alles löst, wenn man blöd und vernagelt ist wie ein Trumpwähler ...

Zählt man alles zusammen, was sich dieser Popanz bisher an Peinlichkeiten, Rücksichtslosigkeiten, Dummheiten, Beleidigungen, offenkundigen Lügen und Verbrechen gegen die Welt geleistet hat, dann wundert es mich immer aufs Neue, dass er nach wie vor dieses Amt innehat.
Amerika erniedrigt sich selbst und sein politisches System mit diesem Fatzken - denn wenn so einer wirklich alle Schutzmechanismen aushebeln kann, indem er einfach nur laut und beständig genug lügt und krakeelt, um an die Macht zu gelangen, mit der er dann nicht einmal ansatzweise diplomatisch wie charakterlich umzugehen versteht, dann beweist dies doch eindeutig der Welt, wie hohl die sog. "Leitkultur" der westlichen Hemisphäre sein muss.

Ob seine Wahlkampfgegnerin letztlich wirklich die bessere Option für das Land gewesen wäre, sei dahingestellt, aber sie hätte Amerika zumindest nicht international so beständig und nachhaltig düpiert wie dieser cholerische Rumpelkopf mit der Attitüde eines beleidigten, schmollenden Kindes, dieser verkappte Rassist und schmierige Geldprolet!

So - jetzt ist mir wieder mal leichter! (Wo sind der "Puh"- und der "Stirnwisch"-Emoji?)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Seeräuber-Jenny

Re: America first
« Antwort #2 am: November 24, 2017, 01:27:05 »
Hallo Curd,

fürwahr, Trump als mächtigster Mann der Welt ist eine Qual für die ganze Welt. Naja, das Volk ist gespalten, aber ich denke, immer mehr Wähler werden sich von ihm abwenden, weil er ja für die kleinen Leute nichts tut, ihnen sogar noch die Gesundheitsfürsorge wegnehmen will, weil er die Reichen begünstigt und sich und seiner Familie die Taschen vollstopft. Dieser Mann ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten, dagegen war selbst Heinrich Lübke noch ein großes Licht. Doch ist aufgrund seiner Ignoranz der Frieden in Gefahr, und das ist das Schlimmste. Sie hängen ihren Mantel in den Wind, um einen Fuß im Weißen Haus zu haben. Wie lange die Republikaner das wohl noch mitmachen? Warten wir die Kongresswahlen ab. Aber auch der Trumpel selbst hängt seinen Mantel in den Wind, indem er Protektionismus fördert, den Klimawechsel leugnet, hohe Militärs ins Weiße Haus beruft und die Rassisten vom Ku-Klux-Klan wieder salonfähig macht.

Gut und wichtig, gegen diesen Typen anzuschreiben.

Lieben Gruß
Jenny



« Letzte Änderung: November 24, 2017, 01:42:14 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Erich Kykal

Re: America first
« Antwort #3 am: November 24, 2017, 11:52:46 »
Hi Jen!

Danke für dein erweiterndes Beipflichten!  :)

Dass er überhaupt gewählt werden konnte - er hat sich im Wahlkampf ja schon tüchtig daneben benommen, die verlogene Dreckschleuder - beweist, wie unfähig dieses bescheuerte Wahlmännersystem in den USA ist! Lang überholt, aus einer Zeit vor Telekommunikation und Internet, als riesige Distanzen eine überschaubare Wahl noch unmöglich machten. Im Lichte heutiger Möglichkeiten ein absurder Anachronismus.

LG, eKy
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Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.