Autor Thema: Und immer ruft der Wahlkampf  (Gelesen 2221 mal)

Agneta

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Und immer ruft der Wahlkampf
« am: September 16, 2017, 14:49:07 »
Und immer ruft der Wahlkampf


Der Herbst ist eingezogen, das Licht legt sich sanft um die Bäume, idyllisch, und Regen gibt dem Bürger viel Zeit, um vor dem TV zu sitzen. Wahlkampfsendungen, die informieren sollen, den Bürger noch einmal zum Nach- oder Umdenken animieren, flimmern über die Mattscheibe. Jeder Moderator gibt sein Bestes, die Politiker alles.
Nachdem Muddi ein zweites Duell abgelehnt hat, macht man Bürgerfragestunden. Ganz volksnah. Einmal Merkels Duft schnuppern, ihn einsaugen wie Nasivin bei Schnupfen und dann nie mehr ausatmen. Einmal Schultzens Aftershave riechen, ihm die Hand schütteln und sie nie mehr waschen. Freude schöner Götterfunken und doch:
Immer dasselbe Lächeln. Muddi wird zu plötzlich bürgernah. Beugt sich zu offensichtlich herab von ihrem Thron, hört zu - der frustrierten Landärztin ebenso wie dem geschädigten Dieselfahrer, dem Altenpfleger, dem Deutschtürken, dem Afghanen, der seine Familie vermisst, der desillusionierten Schuldirektorin. Für alle hat sie ein bezauberndes Lächeln, das man sonst nie von ihr sieht und eine Antwort. Irgendeine Antwort. Nur eine arme Rentnerin jedoch bringt Merkel ins Schlingern, Lösungen bietet sie keine an. Altersarmut ist doch „Einzelfälle“. Der Schuldirektorin, die Integrationsproblem anspricht, verspricht sie ein Brainstorming mit diversen Direktorenkollegen und sich selbst. Na, klasse! Den Altenpfleger will sie besuchen im Heim. Bestimmt- na klar!
Bilder, die zu Herzen gehen, bleiben hängen, ein Down-Syndrom-Mädchen kämpft per Ablesen vom Zettel gegen die Abtreibung noch in den letzte Monaten, ein Syrer sagt: „Ich liebe Sie, Frau Merkel, Sie sind wie Papa und Mama.“. Da geht einem doch echt das Herz auf. Gut inszeniertes Theater, Show-Bizz.
Schöner noch als jeder Rosamunde –Pilcher- Film!

Schulz macht es nicht viel anders, setzt noch einen drauf, indem er profane Anbiederungsgespräche über Wohnorte führt und sich neben jeden Fragesteller setzt, um ostentativ Nähe und Gleichstellung zu symbolisieren. Herzlichkeit. Man möchte es ihm abnehmen. Und doch wirkt das alles inszeniert, sowohl bei der einen wie auch bei dem anderen.. Es ist, als schwämmen die großen Politiker im karibikfarbenen Wasser des Wahlkampfes wie ein hübsches Segelschiff. Und wenn der Wahlkampf vorbei ist, dann fährt das edle Schiff davon und der Wähler bleibt am Strand mit seinem müffelnden Stockfisch zurück.

Die Wahlbarometer fragen um und fragen um, die Ergebnisse scheinen klar zu sein und verändern sich nicht großartig. Vergessen scheinen die Fehler Merkels, die meisten Deutschen sind mit ihrem Dasein zufrieden. Merkel wird bleiben. Sagen sie. Wie das alte Bild an der Wand, das man nicht abnehmen kann, weil sonst durch den hellen Fleck, den es hinterließe, klar würde, wie verschossen die alte Tapete schon ist. Wie das alte Fahrrad, das man immer noch fährt, weil man es seit dreißig Jahren schon tut. Weil diese Frau die einzige ist, die uns aus der Krise führen kann, die sie doch selbst herbeigeführt hat und die eine Partei wie die AFD stark gemacht hat.

Das Einzige, was in dieser Tretmühle spannend ist, ist die Frage, wer mit ihr koalieren wird. Wen das Fallbeil trifft und wer sich wieder einmal wie FDP und SPD vor dem nächsten Prädestinierten zermalmen lässt von einem dominanten und arroganten Hosenanzug. Seine Farbe darf sich der Kandidat auswählen. Wäre dann aber auch schon alles…

So überlegt nun der intellektuelle Wähler, wen er als kleine Partei wählen könnte, um je nach Gemütslage CDU oder SPD an die Regierung zu bringen. FDP, den smarten Lindner, der sich wirtschaftlich bürgernah gibt und den wohl nur seine fetten Augenränder mit dem gemeinen Proleten verbinden?
 Die Linken, denen immer noch der Geruch der SED anhaftet, wie einem Hund, der Durchfall hat der Gestank von Kacke am Hintern?
Die Grünen, die sich, wann immer es geht, gegen Polizei und für noch mehr Asylanten aussprechen und doch nicht gegen Massentierhaltung tun?
Diese Wählertaktik mag gewaltig in die Hose gehen, wenn man berücksichtigt, dass viele Unbenannte eine Partei wählen  und ihr zum Einzug in den Bundestag verhelfen werden, die gruseligerweise Denkmäler gegen Judenverfolgung als Schande bezeichnet und die Leistung von Wehrmachtssoldaten als Tapferkeit lobt.

Letztlich könnte also eine Regierung entstehen, in der die Grünen als ungeliebtes Enfant terrible in die Regierung gehoben werden, um eine CDU oder SPD ebenfalls dorthin zu bringen. Ebenso denkbar wären
Unregierbarkeit, weil irgendwie keine Koalitionen Mehrheiten hätten und eine AFD über 20 Prozent.
Ein Eklat. Aber möglich.

Merkel hat diese neue Partei stark gemacht mit ihrer Ignoranz gegen ihre eigenen Bürger, die die Folgen ihrer missratenen Flüchtlings-Renten- und Sozialpolitik ausbaden müssen.
Jetzt ist sie da, die AFD und man denke an den Zauberlehrling.  Die Geister, die ich rief…Merkel wird im Osten verpfiffen und verbuht. Aber was nützt es. Hündisch ergeben wählen ihre Anhänger sie, wenn man den Demoskopen glauben darf. Aber wie war das mit Trump, der gegen alle Demoskopen gewann?

Jeder, der nicht wählt, ist einer zuwenig.
Der Wähler jedoch schaut eine Wahlkampfshow nach der anderen und von anfänglichen Abenden, wo er noch spannungsgeladen Chips kaute, löffelt er jetzt nur noch lustlos Fruchtjoghurt light. Frei nach dem Motto: „Da sitzt er nun der arme Tor und ist so schlau als wie zuvor“.





Günter

Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #1 am: September 18, 2017, 10:26:51 »
Liebe Agneta,

„Da sitzt er nun der arme Tor und ist so schlau als wie zuvor“.
Wer nichts aus der Realität lernen kann, wird es aus Versprechungen auch nicht lernen. Dass Versprechungen immer das Gegenteil der Praxis sind, ist zur akzeptieren Gewohnheit geworden. Andererseits muss man auch eingestehen, dass die Wahrheit nun wirklich nicht schön klingt. Und wer will schon mit unschönen Argumenten oder Ansagen abschrecken?

"Wenn Wahlen etwas verändern würden, dann wären sie verboten." Tucholski

Danke für Deine Darstellung!
LG Günter

Agneta

  • Gast
Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #2 am: September 18, 2017, 11:21:58 »
Tucholsky war ein kluger Mann, doch würde Wählen verboten, dann hätten wir keine Demokratie mehr.  :(
Danke für deine Gedanen, lieber Günther. Ich gehöre zu denen, die immer noch ncht wissen, wo sie ihr Kreuz machen werden.  :'( Nur die Merkel, die möchte ich nicht mehr und die AFd natürlich auch nicht...Also wen jetzt?
Schulterzuck und lächeln von Agneta

Aspasia

  • Gast
Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #3 am: September 18, 2017, 16:45:22 »
Tucholsky war ein kluger Mann, doch würde Wählen verboten, dann hätten wir keine Demokratie mehr.

Eine Demokratie haben wir schon längst nicht mehr in Deutschland. Die "alten" Parteien, zu denen ich mittlerweile auch die Grünen zähle, sind derart angepasst, dass sich Unterschiede in ihren Zielsetzungen gar nicht mehr ausmachen lassen. Vorausgesetzt, dass die Linken nichts zu melden haben und die AfD als "unfein" angesehen wird, haben wir inzwischen nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera. Oder hat sich in den letzten Jahrzehnten irgendetwas zum Besseren gewendet, egal unter welcher Koalition? Nein, es geht kontinuierlich bergab. Die Staatsschulden sind mit jeder neuen Regierung weiter gestiegen, die Abgaben höher geworden, vermeintliche Renten- und Steuergeschenke an anderer Stelle wieder aufgefressen worden, das Problem der Altenpflege und Krankenversorgung verschärft sich von Jahr zu Jahr, die Arbeitslosenstatistiken werden geschönt, die Kriminalstatistiken ebenfalls, der Bürger fühlt sich von Staat und Gesetz nicht mehr geschützt und hat jegliches Vertrauen in deren Vertreter verloren, und so ganz nebenbei werden sie mit einer verheerenden Geldpolitik enteignet. Die Hürden für Volksbegehren liegen so hoch, dass sie gar nicht zustande kommen können (ein Schelm, der dies nicht für Absicht hält), der Bürger wird belogen oder mit Halbwahrheiten abgespeist, und unsere jetzige Regierung hatte nichts anderes zu tun, als in den letzten beiden Amtsperioden ein Gesetz nach dem anderen zu brechen. Hat eigentlich jemand mitbekommen, dass in diesem Sommer das Bankengeheimnis gekippt wurde und der Staat jetzt freie Einsicht in die Konten seiner Bürger hat?

Mich würde nicht wundern, wenn die sog. "großen Volksparteien" (die Grünen sowieso) nächsten Sonntag eine böse Überraschung präsentiert bekämen. Ihr braucht euch nur mal die Videos mit dem neuen Zugpferd der AfD, Dr. Alice Weidel, im Internet anzusehen und die Kommentare darunter zu lesen: fast nur Bravo-Rufe. Da helfen auch die Mahnungen der "Etablierten" nicht, die mit Begriffen wie "braune Brut" und "dumpfe Geister" vor der AfD abschrecken wollen. Man lese die Lebensläufe der Leute in der AfD: Die sind nicht dumm, sondern verfügen über erstklassige Ausbildungen.

Der Wahlkampf (...kampf???) mag langweilig gewesen sein, aber der Ausgang am nächsten Sonntag wird enorm spannend werden.


Agneta

  • Gast
Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #4 am: September 18, 2017, 20:54:08 »
Hi Anaspasia,

durch die monarchische und selbstbestimmte Art, wie Merkel regiert und ihre Partei linientreu einschwört ( siehe Profalla zu Bosbach: Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen), wie die kleineren Ableger von Pegida mundtot gemacht wurden, obwohl die Rechten damals  dort nicht die Mehrheit hatten, das Ruhrgebiet verarmt, sodass man eigentlich den Soli dorthin schicken müsste - all das mag dem Bürger das Gefühl geben, dass wir in einer Postdemokratie leben.
Auch bei den Medien, besondern ARD kann man manchmal das Gefühl haben, man hätte es mit Manipulation zu tun, denn Merkel wird scheinbar bevorzugt. Ihr Einfluss beim Rededuell steht für sich allein, sie stellte die Bedingungen.
Das genau ist aber die Demokratie, dass man das sagen darf und dafür nicht in den Knast wandert!

Das genau ist aber auch das Problem, dass die AFD alle diese Punkte anspricht und wenn man nicht differenziert hinhört, was die meisten nicht tun, meint, die meine es endlich gut mit dem Bürger.
Was man meistens nicht hört, ist, dass sie gegen allein erziehende Mütter ist, so nach dem Motto, das sind Schlampen, die keinen Mann halten können- grade so, als müsste man einem Mann dienlich sein und zu Willen um eine Beziehung zu führen. Dass sie selbst zugegeben, keinen Rentenplan zu  haben und keinerlei Erfahrung mit Politik.
Sicherlich sind in der Führungsebene kluge Leute, aber sie sind ebenso machtgeil wie in anderen Parteien auch. Und sie sind rechts. Ich bin wahrlich kein Fan von Merkels Flüchtlingspolitik und die Folgen davon werden wir erst in den nächsten Jahren richtig spüren, aber rechte Fanatiker brauchen wir wahrlich nicht noch einmal in diesem Land!
Klare Kante in der Politik für unsere Kultur, für unsere Werte und klare Trennung zwischen Asyl, Migrant und Einwanderer nach der Genfer Konvention. Das muss die nächste Regierungspartei leisten. Jedoch muss sie es leisten aus okonömischen, sozialpolitischen Erwägungen heraus  ( wenn 80 Prozent in der Kitagruppe Migrantenkinder sind, werden diese sich wohl nicht integrieren). Diese klare Kante ist also von der Politik gefordert, aber sicherlich nicht weil man grundsätzlich in Ausländern Menschen zweiter Klasse sieht!!

Das ist der Unterschied zwischen einer demokratischen Partei und der AFD, die dies alles zu einem Brei vermengt und den Menschen Sand in die Augen streut. Ihre Argumente klingen plausibel, aber ihre Grundeinstellung zu Menschen ist falsch.
Irgendwo sind wir nämlich alle Ausländer und nur zufällig in diesem Land geboren. Wenn allerdings eine SPD-Integrationsministerin mit migrantischen Hintergurnd eine so dumme Bemerkung über unsere Kultur macht, dann spielt sie der AFD genau in die Hände.Wenn dann ein Gauland von "entsorgen einer Person" spricht, dann sagt das doch alles über diese Partei, die er vertritt.

Ich gebe dir aber recht und befürchte auch, dass die AFD stärker werden könnte als in den Umfragen beschrieben, weil viele, die sie wählen, den Mut nicht haben, dies auch zu sagen. Ich jedenfalls, so stümperhaft und klüngelhaft auch manche Partei regieren würde, ich möchte keine Menschen an der Regierung haben, die Menschen welcher Couleur auch immer herabwürdigt und die Soldaten der Weltkriege verherrlicht.
Millionen Menschen sind sinnlos gestorben, Franzosen, Engländer, Italiener, Deutsche, Polen, Griechen ect, ect., mit denen wir heute lachend zusammen am Tisch sitzen! Krieg ist Mord. Immer.
Ich finde, die tapfersten Menschen sind immer noch die, die sich für den Frieden einsetzen und machtgeile Kriegspolitkern keine Chance geben, Menschen als Soldaten zu verheizen, egal wo und welcher Nationalität.
LG von Agneta



Aspasia

  • Gast
Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #5 am: September 19, 2017, 06:23:52 »
Das ist der Unterschied zwischen einer demokratischen Partei und der AFD,

Die AfD ist eine demokratisch gewählte Partei. Der Unterschied zu den anderen Parteien ist, dass ihre Vertreter unbequeme Wahrheiten aussprechen und sich nicht von der Presse und vom Fernsehen manipulieren lassen. Wenn ein Vertreter der CDU, SPD oder FDP diese Wahrheiten in den Mund nähme, bekäme er genauso wie die AfDler die Nazikeule auf den Kopf und fände sich in der rechten Ecke wieder. So ist es Bosbach (den ich sehr schätze) oft genug ergangen.

Agneta

  • Gast
Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #6 am: September 19, 2017, 09:36:12 »
Ich kann mich nicht erinnern, dass Bosbach, der für meine Begriffe als "Volksberuhiger" eingesetzt wurde und nicht den Hauch einer Schnitte hatte, von seiner Partei in seiner Meinung unterstützt zu werden, jemals von Judengedenkstätten als Schande gesprochen hätte, Personen "entsorgen" wollte oder die Soldaten der Wehrmacht gelobt hätte.
Und genau da liegt der Unterschied.

 
« Letzte Änderung: September 19, 2017, 09:38:05 von Agneta »

Aspasia

  • Gast
Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #7 am: September 19, 2017, 10:15:41 »
Ich kann mich nicht erinnern, dass Bosbach ... jemals von Judengedenkstätten als Schande gesprochen hätte, Personen "entsorgen" wollte oder die Soldaten der Wehrmacht gelobt hätte.

Brauchte er gar nicht. Es genügten kritische Äußerungen (z.B. zur Flüchtingspolitik) und seine Forderung, sich nicht mit "political correctness" den Mund verbieten zu lassen, um ihn in die rechte Ecke zu stellen oder ihm mindestens "Populismus" vorzuwerfen.

Martin Römer

  • Gast
Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #8 am: September 19, 2017, 12:19:49 »
Also, um meinen Kummer bisschen zu vertreiben:

die Vorstellung eines seelenreinen Ackermanns, der Vernunft und keine "beherrschenden" Possen im Sinn hat, ist sehr angenehm.

Aber der leicht utopische Hauch davon und das Chaos hier und da mitsamt Redeverfall machen diese Alternative zu einer nachdenklich "heißen Begierde".

"Schariafreundliche Ministerin entsorgen".... Dass man jedes Wort dreimal überlegen muss, das ist ein anderes Kapitel. Dass mit Schande, um dieses Beispiel auch noch aufzugreifen, doch ganz klar der Holocaust gemeint ist, und - na ja, siehst du: die einen kokettieren mit Islamismus, die anderen mit "wir haben so eine schleichende Identitätslosigkeit"....

Jedenfalls muss man sich nicht den Marsch blasen lassen, wenn alles so eingefahren ist und so schaue ich, ob noch etwas Entscheidendes von welcher Partei auch immer aus der Luft gezogen wird in dieser für mich relativ bedeutungslosen Chose.

Agneta

  • Gast
Re: Und immer ruft der Wahlkampf
« Antwort #9 am: September 19, 2017, 12:38:22 »
auch besorgte Bürger wurden in diese Ecke gestellt, da gebe ich dir recht. Was man der AFD zurechnen muss , positiv, ist, dass dieses nun keine Tabuthemen mehr sind, alleine durch ihre Existenz.
Mittlerweile haben sich ja auch viele Thesen durch die Realität bestätigt: Zahlenmässiger Überhang in den Kitas, Schulen von Migranten, Wohnungsnot, beruflich nicht gebildete Migranten, also eher der Großteil wandert in unsere Sozialsysteme eine. Das wurde damals von der Regierung alles anders dargestellt und negiert. Heute sehen wir es ja als Folgen. dazu kam Köln Silvester, wo zunächst verschwiegen wurde, dass es Flüchtlinge waren. Alles nicht schön und an all dem war Kritik auch berechtigt.
Damit hat die AFD zumindestens kritische Haltung in der Gesellschaft erreicht.
Damals unter Lucke wollte sie auch vornehmlich gegen den Euro und die Hilfspakete demonstrieren und plakatieren. Sie hätte wirklich das Zeug zur Oppsoitionspartei mit Format gehabt.
Dann aber passierte etwas, was sie nicht wählbar macht für mich: um in den Landtagswahlkämpfen über die 5 Prozent zu kommen, ließ man immer mehr Rechtsgesinnte, die die berechtigte Kritik an der Flüchtlingspolitik für sich ausnutzten, in die Partei, hofierte sie. Man warf einen gemässigten Lucke raus, entzog ihm quasi seine eigene Partei. Bis man schließlich in führenden Positionen solche wie Höcke oder Gauland hatte. Und begann, die Dinge zu vermengen, zu verwischen.

Das ist grundsätzlich schade für eine Partei, die mal Gutes wollte und in vielen Punkten auch Dinge anspricht, die sich ändern müssen. Der Rechtsruck jedoch, den man ihr früher noch unberechtigt zusprach, hat jetzt stattgefunden und nun ist sie leider eine recht ausgerichtete Partei, die nicht mehr akzeptabel ist. jedenfalls für mich nicht.
Differenziertes Hinschauen lohnt sich also. Das macht den Unterschied zwischen ihr und der CSU aus.

@ Martin ich gebe dir recht. Die dumme Bemerkung von Frau Ozuz, heißt sie so?, hat die SPD bestimmt jede Menge Stimmen gekostet. sie ärgert mich auch.Lächeln von Agneta


« Letzte Änderung: September 19, 2017, 12:42:27 von Agneta »