ja, lieber Erich, ein Gericht ist etwas, das verurteilt, aber auch etwas, das Gerechtigkeit herstellen soll. So ist der Begriff hier bewusst gesetzt, denn es geht ja um meinen Vater und meinen Enkel, also seinen Urgroßvater.
Ich habe sehr an meinem Vater gehangen, er war mein Vorbild und wir verstanden uns blind. Seinen plötzlichen, völlig unerwarteten Tod mit 63 , der mir nicht mal ein letztes Wort mit ihm ließ, habe ich nie wirkich verwunden. Ich lebe damit, so ist es.
Nun kommt mein Ekenlchen daher, sieht aus wie sein Zwilling und es zeichnen sich auch bereits Charaktereigenschaften ab, die ihm ähneln. Blick, Mimik Lächeln.
Obwohl ich meinen Enkel auch lieben würde und ihn als Geschenk sähe, wenn das nicht so wäre, ist dies für mich irgendwie eine Art Ausgleich und ein zusätzliches "Schmankerl" in dem Enkel, den ich mir so sehr gewünscht habe.
Manchmal finde ich es sehr schade, dass ich von meinen Urgroßeltern väterlicherseits gar nichts weiß. Ich habe noch ein altes Fotoalbum im Nachlass gefunden, wo all diese Menschen so ab 1900 auf dem Hof in Polen abgebildet sind. Ich weiß nicht mal die Namen. Eine junge Frau ist dort im Portrait und sie sieht meiner Tochter sehr ähnlich. Vielleicht ihre Ururgroßmutter...Irgendwie ein bisschen gruselig...
Ich danke dir und schicke liebe Grüße Agneta