Autor Thema: Vorbei  (Gelesen 584 mal)

gummibaum

Vorbei
« am: August 06, 2017, 12:21:29 »
Sie sagten sich mit wenig viel
und brachen hoch im Himmel Worte.
Doch diese Seligkeit zerfiel,
der Winter steht vor ihrer Pforte.

Ein Vorwurf spricht in allem mit
und lässt die Zornesader schwellen.
Die Angst, gereizter Worte Kitt,
verbreitet lähmend ihre Wellen.

Nun ist schon jedes Wort zu viel,
und beide sinken in ein Schweigen.
Vorbei das unbeschwerte Spiel
der Worte unter Himmelsgeigen...
« Letzte Änderung: August 06, 2017, 13:08:20 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Vorbei
« Antwort #1 am: August 06, 2017, 12:45:18 »
Hi Gum!

"der Worte unter Himmelsgeigen ..." - erschiene mir als Ende lyrischer.

Ansonsten sehr feinsinnig verdichtet: Der Moment, wo man sich eigentlich nichts mehr zu sagen hat und jedes weitere Wort nur weh täte ... - passiert häufig, wenn man sich anfangs "mit wenig viel sagt": Nur vertrauend auf Trieb und "sich gut riechen können", aber ohne sich wirklich erst kennen zu lernen und zu sehen, ob die Gemeinsamkeiten ausreichend tragen, um eine gesunde dauerhafte Beziehung zu ermöglichen. Die "altmodische" Art eben ...  ;)

Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy

PS: Du bist aber sehr "fruchtbar" heute! Eins deiner Werke hat auch mich heute schon inspiriert (siehe: "Der ewige AnTrieb")!
« Letzte Änderung: August 06, 2017, 13:10:41 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Vorbei
« Antwort #2 am: August 06, 2017, 13:08:46 »
Danke für den positiven Fruchtbarkeitstest. Deine Verlustanalyse gefällt mir ebenfalls. Der letzte Vers hat deinen letzten Schliff gern akzeptiert.

LG gummibaum