Autor Thema: Doppelt unrein geschüttelt  (Gelesen 989 mal)

Fridolin

Doppelt unrein geschüttelt
« am: August 08, 2017, 11:29:21 »
Doppelt unrein geschüttelt

Unreine Reime gelten als schlecht, zumindest sind sie verpönt, mögen sie von unseren Altvorderen noch so oft gebraucht worden sein. Heinrich Heine hat sich einmal den Spaß erlaubt, ein Gedicht bewusst durchgängig "unrein" zu dichten, und hat damit eines der schönsten Gedichte in deutscher Sprache geschaffen:

Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied.
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.


Doppelt unrein geschüttelt

Die Sonne winkt und scheint durch Äste fein,
mit Wonne singt der Sommer Feste ein.
Doch Wetter blenden, die das Trübe lieben!
Die Blätter wenden! Nicht die Liebe trüben!

Hör Glöckchen läuten .. Will mein Liebchen grüßen?
Um Löckchen kleiden süß sich Grübchen ließen.
Den Freuden sich weihen, allen festlich künden.
Auf Weiden sich freuen, Leben köstlich finden.

PS Ich habe leider keine so recht passende Rubrik gefunden.

Agneta

  • Gast
Re: Doppelt unrein geschüttelt
« Antwort #1 am: August 09, 2017, 09:29:40 »
ein Meisterwerk der Schüttelkunst, lieber Fridolin. Am Beginn und am Ende verschüttelt, das ist Wortakrobatie.
Gerne gestaunt, was machbar ist mit lG von Agneta

Fridolin

Re: Doppelt unrein geschüttelt
« Antwort #2 am: August 09, 2017, 21:07:05 »
Danke Agneta, hab mich sehr gefreut.

LG Fridolin