Das stille Lied der Nacht
Die ausgekühlte Erde trägt ihr ihr Nachtgewand,
gemustert nur vom Schattenwurf im Sternenlichte,
und wie die Reime ungeschriebener Gedichte
bewegt sich still darin, was Schutz im Dunkeln fand.
Was einst bei hellem Tag dem Menschen nicht behagte,
was er verdrängte in die Finsternis der Stunden,
die er nicht nutzen konnte, seinem Tag verbunden,
worin es bleiben durfte, bis es wieder tagte.
Vom Rascheln kleiner Nager bis zu Wolfsgesängen,
von ferne bald im Schutz der Dunkelheit verklungen,
erzählt die Nacht allein, vom Lichte unbesungen,
da dessen Töne dazu falsch und wertlos klängen.
Der leere Lärm des Lichts
Der Tag ist lang erobert von den Klängen
der allzu menschlichen Getriebenheit,
die ihn betreibt, egal ob Glück, ob Leid
ihn seine wachen Stunden dazu drängen.
Und der Maschinengott mit kalten Fängen
schlägt seine lauten Krallen in die Zeit,
die ihm gehört, und doch in nacktem Neid
von Stille träumt und nächtlichen Gesängen.