Hi Günter!
Das ist Ansichtsache. Wenn das Anbiedern einen Krieg mit zig unschuldigen Opfern verhindern kann, dann bin ich jederzeit dafür. Das Problem ist, dass jene, die unbedingt Feind sein WOLLEN, solches gern als Schwäche auslegen, weil sie in einer Welt leben, die nur Stärke und Aggressivität fördert und versteht.
Ein weiteres Problem ist, dass Menschen Gefühle haben und eine Sache nicht allzu lange nüchtern sehen können. Wenn man ihnen mit etwas zu lange auf die Nerven geht, neigen sie nach wie vor dazu, weit auszuholen und das Problem quasi gewaltsam "wegzuwischen". Funktioniert nie wie gewünscht, weil immer andere "zurückwischen".
Fazit: wieder Gewalt und Krieg, wieder tote Kinder - oder verhetzte mit Waffen in den zu kleinen Händen ...
Das dritte Problem ist, dass kaum einer versteht, warum Politiker immer diesen Eiertanz vollführen, anstatt "endlich mal aufzuräumen", weil sich kaum einer dazu vertiefende Gedanken machen will. Trump war auch so, dachte, er braucht nur mal fest auf den Tisch zu hauen, und alles würde so laufen wie gewünscht. Politik ist der Versuch, Hunderte relevante, aber nach außen nicht immer sichtbare Interessen ständig unter einen Hut zu bekommen, der dann auch noch den Regen abhalten soll - für alle, auch die, die ihn bekämpfen! Das sieht dann gerne mal nach außen wie "Anbiedern" aus, wie Schwäche, vor allem, wenn man in primitiveren Präliminarien denkt.
Zudem sind auch Machtmenschen nur Menschen - der Job laugt sie aus und stresst ungemein. Da geht man nur zu gerne den Weg des geringsten Widerstandes, um ein Zeil zu erreichen, solange es nur "irgendwie" funktioniert.
Ich muss sagen, ich habe ehrliches Mitleid mit allen, die so dumm waren, die Macht zu suchen, und die gut genug waren, sie zu bekommen. Was sie sich damit aufgeladen haben, merken sie meist zu spät, und wer erst mal den Tiger reitet, kann so leicht nicht mehr absteigen, ohne gefressen zu werden!
Und was wäre die Alternative zu unserem "schwachen" System ständiger Kompromisse? Ein "starker Mann", der rasch etwas erreichen kann? Auf die Gefahr hin, dass er zu einem Hitler oder Stalin oder Mao wird, also einem Wahnsinnigen, dessen Bildungsferne, Fanatismus, Dummheit und Verfolgungswahn wieder mal Millionen das Leben kostet? Russland und die Türkei sind gerade auf diesem Weg, und in Amerika biegt man gerade darauf ein - obwohl ich denke, dass es dort (noch) nicht funktionieren wird.
Nein - dann lieber "Anbiedern", solange es nur irgendwie geht! Und sich nur wehren, wenn es gar nichts mehr fruchtet!
LG, eKy