Ist die Sonne grad verschwunden
und der Mond zieht Kreise still,
kommen lang ersehnte Stunden,
wo man ruhig schlafen will.
Etwas nach der zwölften Stunde,
wenn der erste Traum sich regt,
macht der Nachtsraus seine Runde
auf dem unheilvollen Weg.
Dass er kommt, will ich nicht bürgen,
wenn er kommt, ist’s eine Bürde.
Gerne würd’ man ihn erwürgen,
wenn man seiner habhaft würde.
Kaum hat er dich jäh ergriffen,
ist er ebenso schnell fort.
Hat dich aus dem Bett gepfiffen
und eilt schon zum nächsten Ort.
Wenn die heißen Träume prickeln
und der Schlaf am schönsten ist,
kommt er an, ihn zu zerstückeln,
damit du sie gleich vergisst.
Drängt dich raus aus deinem Bett,
gönnt dir nicht das Ruhekissen.
Findest du das gar nicht nett,
denn die Nacht ist nun zerrissen.
Größer noch sind diese Qualen,
hast du ihn mal überwunden,
wenn er kommt zum zweiten Male.
Liegst du wach für viele Stunden.
Irgendwie drückt er die Blase
oder schafft ein Durstgefühl,
endet jede Tiefschlafphase.
Nichts davon ist ihm zuviel.
Völlerei und fettes Essen
nimmt er gerne sich zum Freund.
Leicht ist dabei zu ermessen,
wie ein gutes Glas uns reut.
Eilt von Bett zu Bett behände.
Kommt er um dich zu bestrafen?
Erste der Morgen bringt das Ende
und du hast nicht ausgeschlafen.