Das tiefe Blau umschmeichelt schon die Ränder
des Grates, wo die letzte Helle wohnt,
und was, von ihrem Gegenlicht betont,
sich kleidet in der Dunkelheit Gewänder,
erahnt das müde Auge noch so eben,
bevor es ins Vermutete verschwindet,
ins Unbekannte, das kein Schauen findet,
wo Schatten nur und welke Wünsche leben.
So kommt die Nacht aufs Neue, die erhaben
aus sternenklaren Firmamenten steigt
und kühl und zärtlich eine Welt verschweigt,
die täglich prunkt mit ihren bunten Gaben,
doch wenn es dunkelt, treulich sich behütet,
um, was der Tag an Wunden schlug, zu heilen,
und jenen, die in Morpheus' Armen weilen,
mit sanften Träumen ihren Schmerz vergütet.